Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Handwerkern, so dass sie die Ziegel im Herbst bei noch gutem Wetter auflegen und befestigen konnten.
Der "fertige" Turm
Auch am Turmtragwerk hatten die Zimmerer der Firma Karch aus Dietfurt einiges zu richten, zu stabilisieren und zu verstärken, damit der 42 m hohe Turm auch die nächsten Jahrhunderte gut übersteht:
Brauchtum: Der Beginn einer Hochzeit war bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts der Kammerwagen. Das gesamte Hab und Gut des Einheiratenden wurde auf einen großen Wagen (hier sogar zwei Wagen) aufgeladen und dort aufgestellt. Vor der Trauung wurde der Kammerwagen mit viel Drumherum ins neue Heim des jungen Paares gefahren.
Peter Saalfelder hat für uns anhand der alten Fotos folgende Geschichte ausgegraben und zur Verfügung gestellt:
Und kurz vor Weihnachten konnte dann auch noch zumindest einmal die neue Türe als beindertengerechter Zugang eingebaut werden. Das war der eigentliche Auslöser dieser umfassenden Sanierung.
Die für den Einbau der Türe geöfnete Umfassungsmauer.
Für diese Arbeiten waren erst einmal intensive Vorarbeiten nötig. Es mussten Arbeitsgerüste aufgebaut werden und anschließend wurden die nicht entfernbaren Einbauten abgedeckt. In diesem Zusammenhang wurde dann auch die Orgel renoviert.
Die Bilder aus dem Innenraum und der Sakristei wurden einer Pflegemaßnahme unterzogen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen . siehe unten:
Dazu finden Sie jeweils die Beschreibung der festgestellten Schäden und der durchgeführten Pflegemaßnahmen:
"Alle Städte sind Märkte, aber nicht alle Märkte sind Städte." (Rietschel, Markt und Stadt)
Schwand lag für die Burggrafen außerordentlich günstig; denn von hier aus konnte die Straße überwacht und in Kriegszeiten gesperrt werden. Die Bedeutung dieser Venezianerstraße wuchs sogar noch im Lauf der Zeit, als der Handelsverkehr mit der Fuggerstadt Augsburg und der oberitalienischen Hafenstadt Venedig zunahm. Über Venedig wurde seit den Kreuzzügen ein Großteil des Orienthandels abgewickelt.
Als damals im 13. Jahrhundert Schwand burggräflich geworden war, hatten sich längst in der Vorstadt Handwerker und Tagwerker niedergelassen. Bald wurde die Landwirtschaft vom Handel und Handwerk überflügelt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes schritt schließlich so stark voran, dass Burggraf Johann II., der sich um die Förderung des Handels sehr bemühte, um 1340 dem Dorf Schwand das Marktrecht verliehen.