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Der Kammerwagen

Auch in unserer Gegend gab es den Brauch, dass die einheiratende Braut zusammen mit ihrer Aussteuer auf einem Kammerwagen zum Haus des Bräutigams gefahren wurde. Das Herrichten zählte zu den wichtigsten Hochzeitsvorbereitungen. Transportiert wurden auf einem Leiterwagen  - in Schwand sogar zwei - vor allem die Möblierung der ehelichen Schlafkammer, Bett-, Tisch- und Leibwäsche, Leinen, die Kinderwiege, Geschirr und Stickereien für die gute Stube. Der Schrank, der Kasten, das Bett und die Truhe wurden offen auf dem Wagen transportiert, so dass jedermann sehen konnte, was die Frau für den neuen gemeinsamen Haushalt mitbrachte und wie fleißig sie ihre Aussteuer gesammelt hatte.
Weitergehende Informationen finden Sie im Internet unter:
https://www.brauchwiki.de/brautwagen/

Im fränkischen Freilandmuseum und in vielen Heimatmuseen kann man sich anschauen, wie so ein Schrank befüllt war damit er besonders viel hermachte.

Peter Saalfelder hat für uns anhand der alten Fotos folgende Geschichte ausgegraben und zur Verfügung gestellt:

1953: Meckenlohe - Schwand.



 Mit dem Kammerwagen unterwegs ins neue Heim.

 auf dem zweiten Wagen - Andreas Löhlein aus Hagershof - der noch lebende Bildgeber.
Bild: Schwarz/Weiß, Randlos
Bildgröße: 14,8 x 10,7 cm.

 
 
1953; Meckenlohe - Schwand,

An den Zügeln: Andreas Löhlein,

 

Dezember 2019; © Scann und Bearbeitung: Peter Saalfelder, 90596 Schwanstetten
 
Der heutige Landwirt auf Haus Nr. 15a in der Nürnberger Straße berichtet, dass auch seine Mutter bei der Hochzeit 1955 mit einem Kammerwagen in das Anwesen eingeheiratet hat. Vielleicht gibt es ja auch davon noch Bilder.

Schwanstetten im Januar 2020
Alfred J. Köhl