Das Schulhaus berichtet ihre Entstehungsgeschichte (auf dass sie nicht in Vergessenheit gerät)
Aktennotiz der Marktgemeinde Schwand (zusammengefasst, das Original aufgeschrieben von Hans Volkert als Anlage)
Erste Planungen für den neuen Schulverband und eine 12-klassige Schule:
Aufgrund des Bevölkerungszuwachses in Schwand, Leerstetten, Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe wurde 1967 vom Schulamt Schwabach der Bau einer Verbandsschule erwogen. Eine Sitzung im Schulhaus Leerstetten mit Vertretern der betroffenen Gemeinden führte zur Entscheidung, eine zentrale Verbandsschule zu errichten, da Erweiterungsbauten in Schwand und Leerstetten nicht möglich waren. Groß- und Kleinschwarzenlohe lehnten die Gründung eines Schulverbandes ab, sodass nur Leerstetten und Schwand übrig blieben. Nach mehreren Sitzungen wurde der Standort der neuen Schule südlich des Bierwegs festgelegt. Das Grundstück wurde erworben und die Planung des Schulgebäudes an die Architekten Kleinlein und Pöhlmann vergeben. Die Schule sollte 12 Klassen umfassen.
Am 6.10.1967 fand in dieser Angelegenheit eine Besprechung bei der Regierung statt und es bestand laut Aktennotiz von Seiten des Oberschuldirektors Baumann und des Schulrats Adam mit dem Entwurf Einverständnis.
Eine erneut stattgefundene Besprechung bei dem Oberschuldirektor am 15.11.1967 ergab, dass ein Entwurf neuer Richtlinien für den Schulhaus-Neubau vorliege. Es war jedoch nicht bekannt, inwieweit diese Richtlinien bei bereits in der Planung befindlichen Projekten berücksichtigt werden sollen. Dies wird jedoch erst durch den Oberschuldirektor geklärt.
Schülerzahlen 1967 / 68:
9 Klassen mit zusammen 337 Schüler
Die bisherige Planung ist aufgrund der neuen Schulbaurichtlinien überholt:
Dazu die Aktennotiz von Heinrich Kleinlein, Architekt BDA vom 06.11.1967 (zusammengefasst, das Original als Anlage)
Am 6. Dezember 1967 fand eine Besprechung bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach statt, um die Gründung eines Schulverbandes und den Bau einer neuen Schule in Leerstetten-Schwand zu besprechen. Anwesend waren Vertreter der Regierung, des Landratsamts Schwabach und der betroffenen Gemeinden. Es wurde festgestellt, dass die bisherigen Planungen überholt sind und nach den neuesten Schulbaurichtlinien eine 9-klassige Schule mit Erweiterungsmöglichkeit auf 12 Klassen gebaut werden soll. Die Planungskosten wurden als bezuschussungsfähig anerkannt. Die Gemeinden Leerstetten und Schwand erklärten sich bereit, 10 % der Bausumme als Eigenleistung aufzubringen. Die Gesamtkosten wurden auf etwa 2,57 Millionen DM geschätzt. Die Architekten Kleinlein und Pöhlmann wurden mit der neuen Planung beauftragt.
Neue Kostenschätzung ca. 2,6 Mio. DM
Bericht im Schwabacher Tagblatt vom18./19.01.1969 (gekürzt)
Die Gemeinden Leerstetten und Schwand haben beschlossen, gemeinsam eine Verbandsschule zu bauen. Ein großes Grundstück in der Mitte zwischen Leerstetten und Schwand steht zur Verfügung, und die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Das Projekt kostet 2,7 Millionen Mark, wovon 2,1 Millionen beihilfefähig sind. Der Staat und der Landkreis Schwabach stellen Zuschüsse bereit, und ein Kommunaldarlehen wird erwartet. Die restlichen Kosten werden aus Eigenmitteln finanziert. Die Schule wird eine neunklassige Volksschule mit einer Turnhalle und Sportanlagen umfassen. Die Planung wurde dem Architekturbüro Kleinlein und Böllmann übertragen. Die Bauarbeiten sollen termingerecht beginnen, und die ersten Schulräume sollen Ende 1969 fertiggestellt werden. Aber an eine Einweihung sei nicht vor Frühjahr 1970 zu denken.
Während die beiden Schwander Volksschulen nun aufgelöst würden, bliebe die dreiklassige Leerstettener Volksschule bestehen.
Schülerzahlen 1968 / 69:
10 Klassen mit zusammen 366 Schüler
Erneute Änderung wegen neuer Vorgaben der Regierung aus Ansbach
Dazu der Artikel im Schwabacher Tagblatt vom 8. April 1971 (gekürzt, Abschrift als Anlage)
Im Schulverband Leerstetten – Schwand herrscht große Enttäuschung über die Änderungen der Schulorganisation durch die Regierung.
Nach dem zweiten Plan war man soweit gekommen, dass die Installation für Wasser und Abwasser fertig waren. Da begannen sich die Forderungen des Volksschulgesetzes nach Mehrzügigkeit der Hauptschulen durchzusetzen. Schweren Herzens fügte man sich pädagogischen Einsichten und schickte die Jahrgänge 7 bis 9 nach Rednitzhembach. Die Installationen in der Schulküche wurden abgedeckt und der Weiterbau der neuen Schule sowie ihre Ausstattung nach neuen Gesichtspunkten ausgerichtet. Das neue Modell hieß: Die Volksschule Rednitzhembach umfasst die Jahrgänge 1 bis 4 aus Rednitzhembach und Walpersdorf sowie die Jahrgänge 7 bis 9 auch aus Leerstetten – Schwand. Die Volksschule Leerstetten – Schwand hat ebenfalls eine eigene Grundschule, dazu die Jahrgänge 5 und 6 auch aus Rednitzhembach.
Trotz der Fertigstellung des neuen Schulgebäudes für 3 Millionen Mark sollen dann plötzlich auch die Jahrgänge 5 und 6 nach Rednitzhembach verlegt werden, während Leerstetten – Schwand nur die Grundschuljahrgänge behält. Dies führte zu heftigen Protesten und der Forderung, die Leitung der gesamten Hauptschule nach Leerstetten – Schwand zu verlegen.
„Gegen den Entwurf der Regierung vom 24. Februar ist schärfstens zu protestieren. Es wird gefordert, gerade umgekehrt die Leitung der gesamten Hauptschule nach Leerstetten – Schwand zu verlegen. Für den Fall, dass sich die Regierung den vorgebrachten Gründen verschließen sollte, wird sich Gemeinde und Schulverband zu massiveren Schritten entschließen müssen!“
Andernfalls drohen „massivere Schritte“.
Das Gebäude ist fertig:
Dazu der Bericht im Schwabacher Tagblatt vom 21./22. August 1971 (gekürzt, die Abschrift als Anlage)
Die Gemeinden Leerstetten und Schwand haben gemeinsam ein modernes Schulhaus mit neun Klassenzimmern, Nebenräumen, einer Turnhalle und Sportplätzen für rund 3 Millionen Mark gebaut. Das Schulhaus liegt ruhig am Waldrand und wurde provisorisch vor den Ferien bezogen. Die Einweihung erfolgt nach Abschluss aller Arbeiten. Die Außenanlagen kosten etwa 250.000 Mark und umfassen einen Sportplatz, einen Allwetterplatz sowie Grünflächen. Das Gebäude ist architektonisch ansprechend gestaltet und gut ausgestattet, einschließlich einer Milchbar am Hauptportal. Die Kinder von Schwand und Leerstetten können sich auf eine moderne Schule freuen, die optimale Lernbedingungen bietet.
Die Einweihung – alles ist gut! hier geht es zum extra Artikel über die Einweihung
Dazu der Bericht des Schwabacher Tagblattes vom 7.12.1971(gekürzt, Abschrift im Anhang)
Die Gemeinden Leerstetten und Schwand haben gemeinsam ein neues Schulhaus an der Grenze beider Ortschaften errichtet. Bei der Einweihung am Samstag waren zahlreiche Gäste anwesend, darunter Landrat Seifert und Oberschulrat Adam. Bürgermeister Kohl betonte die Bedeutung des Drei-Millionen-Projekts und dankte allen Beteiligten für ihre Unterstützung. Schulleiter Hartmann hob die Wichtigkeit der Erziehung zur Toleranz und Rücksicht hervor.
Die Schule umfasst neun Klassenzimmer, eine Turnhalle und Sportplätze. Die Feierlichkeiten wurden von musikalischen Darbietungen und kirchlichen Segnungen begleitet. Landrat Seifert und andere Redner lobten das gelungene Schulhaus und wünschten den Schülern und Lehrern viel Erfolg.
Eine Bilderfolge vom Bau bis zur Einweihung finden Sie hier:
Schülerzahlen 1971 / 72:
11 Klassen mit zusammen 434 Schüler
Erneuter Ärger wegen geänderter Schulorganisation und Elternbeiratswahl an der Schule in Schwand:
Hierzu der Bericht im Schwabacher Tagblattes vom 23.10.1975 (gekürzt, eine Abschrift als Anlage)
Bei der Elternbeiratswahl für die Grundschule in Leerstetten, Schwand und Rednitzhembach gab es Proteste gegen die Neuorganisation des Schulwesens.
Während bisher in Leerstetten und Schwand eine Grund- und eine Hauptschule I bestand, in Rednitzhembach ebenfalls eine Grundschule und die Hauptschule II, wurde vom Schulamt die Organisation neu festgelegt. Wie wir erfahren haben, wurde diese Regelung von allen drei Gemeinden zurückgewiesen. Trotzdem setzte sich das Schulamt über die Ansicht der Gemeinden hinweg.
Die Rednitzhembacher Eltern kamen zahlreich per Bus ins Wahllokal und kritisierten die Schulbehörde scharf. Die Wahl führte dazu, dass nur Rednitzhembacher Bürger in den Elternbeirat gewählt wurden.
Es wurde beschlossen, dass der neue Elternbeirat gegen die Neuordnung protestieren soll. Verkehrsprobleme und die Sicherheit der Schulwege wurden ebenfalls diskutiert.
Schülerzahlen 1973 / 74:
13 Klassen mit zusammen 523 Schüler
Das Haus wächst weiter:
Schülerzahlen per 1.10.1977
Leerstetten 278
Mittelhembach 26
Hagershof 2
Harm 4
Furth 1
Schwand 186
Harrlach 5
Rednitzhembach 20
Plöckendorf 49
Igelsdorf 24
Untermainbach 24
Walpersdorf 1
Gesamt 620 Schüler in 16 Klassen
So war eine Erweiterung um 6 Klassenräume notwendig und wurde bis 1980 auch erstellt:
Hierzu der Artikel im Schwabacher Tagblattes vom 17./18. Juni 1980 (gekürzt, eine Abschrift als Anlage)
Der Erweiterungsbau der Grund- und Teilhauptschule I in Schwanstetten wurde feierlich eingeweiht. Schulamtsdirektor Ludwig Forster und Bürgermeister Meyer betonten die Bedeutung des neuen Gebäudes, das nun die Schulraumnot beendet. Der Bau begann im November 1978 und wurde trotz Verzögerungen durch den strengen Winter im Februar 1980 fertiggestellt. Der Erweiterungsbau umfasst fünf Klassenräume, zwei Gruppenräume, einen Handarbeitsraum, ein Arztzimmer und neu gestaltete Verwaltungsräume. Die Gesamtkosten betrugen zwei Millionen Mark. Die Einweihung wurde von Schülern, Lehrern und zahlreichen Gästen gefeiert, und die kirchliche Weihe wurde von Pfarrern Spieß und Eberlein durchgeführt.
Schwabacher Tagblatt vom 21.02.1990 (gekürzt)
Die Schule soll größer werden
Eine weitere Erweiterung um 2 Klassenräume und einen Gruppenraum wurde nötig:
Dazu der Artikel im Schwabacher Tagblatt vom 1.07.1995(gekürzt, als Abschrift in der Anlage)
Die Erweiterung der Grund- und Teilhauptschule I in Schwanstetten wurde gestern feierlich eingeweiht. Für 1,7 Millionen Mark wurden neue Räume angebaut, darunter zwei Klassenzimmer, ein Mehrzweckraum mit Musikzimmer und ein Lehrerarchiv. Im Zuge der Planung habe die Kommune darauf geachtet, dass auch die Heizungsumstellung und die Sanierung der undichten Dachflächen in das Projekt gepackt werden konnten.
Nach Abschluss des Beratungs- und Genehmigungsverfahrens konnten im August 1993 die Bauarbeiten beginnen. Gestern nun wurde der Abschluss des vor sieben Jahren angestoßenen Projektes gefeiert.
Bürgermeister Alfred Herzig betonte die Bedeutung der Investition in die Jugend. Die Schüler sorgten mit Gesang, Spiel und Tanz für ein unterhaltsames Programm. Architekt Heinz Seipel übergab symbolisch den Neubau, und Schulleiterin Renate Munique drückte ihre Freude über die neuen Räume aus. Landrat Herbert Eckstein und andere Redner lobten die gelungene Erweiterung und betonten die Wichtigkeit der Schule am Ort. Die Feierlichkeiten endeten mit musikalischen Darbietungen und der kirchlichen Weihe der neuen Räume.
1996 Schulfest zum 25. Geburtstag
Schülerzahlen 2006 / 2007:
15 Klassen (3 x 1,2,3+4 und 2 x 5 + 1 x 6 Jahrgangsstufe)
mit zusammen 359 Schüler
Nach dem Beschluss des Bayerischen Landtags zur Auflösung aller Teilhauptschulen besuchen die Schwanstettener Fünft- und Sechstklässler seit September 2007 die jetzigen Mittelschulen entweder in Rednitzhembach, Wendelstein oder Allersberg. Die Volksschule Schwanstetten ist somit eine reine Grundschule mit den Klassen 1 bis 4.
Die Schülerzahlen werden weniger und so werden auch weniger Klassenräume benötigt. Sie stehen daher für anderweitige Verwendung zur Verfügung:
Quellen:
Aktennotiz der Marktgemeinde Schwand
Aktennotiz von Heinrich Kleinlein, Architekt BDA
Bericht im Schwabacher Tagblatt vom18./19.01.1969
Schwabacher Tagblatt vom 8. April 1971
Schwabacher Tagblatt vom 21./22. August 1971
Bericht des Schwabacher Tagblattes vom 7.12.1971
Schwabacher Tagblattes vom 23.10.1975
Schwabacher Tagblattes vom 17./18. Juni 1980
Schwabacher Tagblatt vom 1.07.1995
Broschüre 25 Jahre Volksschule Schwanstetten
Schwanstetten im Mai 2025
Alfred Köhl