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Die „weltlichen“ Herren von Schwand – und ihre Wildmeister / Förster

1186    Die Kirche von Schwand wird geweiht

1261    Konrad I. (auch Conrad I. 1186 - 1261), Nürnberger Burggraf, kauft vom königlichen
             Dienstmann Engelhard von Thann das „oppidum Swant“ mitsamt dem Dorf.

1273    Friedrich III. (gest.1297) wird mit dem Burggrafentum Nürnberg belehnt und erhält
             das „oppidum Swant“

1297    Johann I. (1279 – 1300)starb 1300 mit 22 Jahren.

1300    Friedrich IV. (1287 – 1332)

1332    Konrad III. (gest. 1334) regierte als Burggraf nur 2 Jahre zusammen mit dem Bruder
            Johann II.

1334    Johann II. (1308 – 1357) Burggraf bis 1357, verkauft den Markt Schwand

           1340 wird Schwand das Marktrecht verliehen         (Lichtmeß, Walpurgi, Johanni, Maria Himmelfahrt und 
            Thomasmarkt)

1353    an Engelhard II. Volkold von Tanne auf Lebenszeit.

1365    Friedrich V. (1332 – 1398) bekommt den Markt Schwand nach dem Ableben des
            Engelhard II zurück

1397    Friedrich VI. (1371 – 1440) wird auch Markgraf von Brandenburg. Er verkauft den
            Markt Schwand

1408    Otto den Heyden von Nürnberg. Nach dessen Ableben fällt er an den Burggrafen
            zurück

1430    ca. Friedrich I. (1415 – 1440) Markgraf und Kurfürst von Brandenburg

1440    Albrecht Achilles,(1440 – 1486) Markgraf und Kurfürst von Brandenburg verpfändet
            Schwand

1442    Wilhelm Löffelholz, Handelsherr in Nürnberg

1475     Albrecht Achilles, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg löst den Markt Schwand
             aus.

1486    Friedrich der Älter, (1460 – 1515) Markgraf

           1489 wird die Brandenburgische Wildmeisterei in Schwand errichtet und Scheidt, Ulmann als Wildmeister  
            eingesetzt.
            1500 folgt ihm Utzlein, Martin als Richter und Forstmeister
            1511 Diemer, Hans                Wildmeister

1515    Kasimir, Markgraf (1481 – 1527)

            1525 Bauernkrieg in Main-Tauberfranken

1527    Georg der Fromme, (1484 – 1543) Markgraf

1543    Vormundschaft durch die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen und des Landgrafen von Hessen als 
          „Erbeinigungsverwandter“ bis zur Regierungsübernahme 1556

           Schmalkaldischer Krieg 1546 – 1548
           1548 wird Schwand von Spanischen Reitern verwüstet. Zum Wiederaufbau der Kirche und des 
           Pfarrhauses wurde in der Soos 16,5 ha Wald abgeholzt.

            1555 wird von einem Fischer, Ulrich als Altwildmeister berichtet

1556    Georg Friedrich, Markgraf, (1539 – 1603) ab 1557 auch wieder für Bayreuth

           1558 Schnack, Konrad als Wildmeister
           1559 hat er auf der Straße zwischen Kornburg und Nürnberg den Nürnberger Fischmeister Hans Kopp
            erschossen – und irrte dann später im Lande umher.

            1570  Rößlein, hat dem Fürsten 36 Jahre lang gedient und starb, mit seiner Tochter Christine im Elend
             lebend, als sehr alter Mann.
             1583 wird berichtet, dass viele Untertanen sich von ihren Gärten zurückzogen und brach liegen ließen, 
             weil sie sie nicht umfrieden durften und das Wild sie so verwüstete.
            1594 wurde der Wilddieb Barthel Kleßlein am neu errichteten Galgen in Schwand erhängt.
             Im selben Jahr erlegte der Landwirt Paul Richthauser aus Raubersried einen Hirsch, wurde verhaftet und
             nach Schwabach gebracht.
             1596 Waldinwald, Hans war als Streifer auf Wildschützen angesetzt.

1603    Joachim Ernst, (1583 – 1625) Markgraf

            1604 Beschreibung der Wälder wird von den Markgrafen in Auftrag gegeben:
             für die Abteilung „Lach“ – 162 Morgen Schläg- und Jungholz, 97 Morgen gutes Bauholz.
            1605 hat Mercker, Peter im Gotteshausholz am Pyrbaumerweg einen Wilderer angeschossen, der tags
            darauf in Allersberg starb.
            1609  Hoffmann, Konz als Hirschhüter eingesetzt.
            1612  Wackenroth, Bernhard, war Forstmeister und Richter
                       (Mackardt, Bernhard)
            1614  Gockel, Kuntz, ein Streifer
            1614  Heckel, Konrad, Streifer und Amtsknecht
                        Hock, Konrad?
            1622 Bäuerlein, Martin, Streifer
                        Hopf, Hans
 
1625    Vormundschaftsregierung durch Markgräfinwitwe Sophia bis 1639

            1628  Bergner, Georg, Wildmeister
            1629  Wolffgang, Bernhard, Wildmeister
            1629  Beierlein, Martin, Streifer
            1630  Greiner, Christof,         Forstmeister und Richter – auch „Grüner“ – Sühnekreuz
            in Schwand
            1633  Maier, Hans Wildmeister und Förster
 
1639    Albrecht V. (1616 – 1667)

            1650  Bolz, Matthias, Wildmeister und Forstmeister
 
1667    Vormundschaftsregierung durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
            den Landgrafen Ludwig von Hessen und den Herzog Eberhard von Württemberg

1672  Johann Friedrich (1654 – 1686) Markgraf

             Bolz, Mathias hat sich 1673 zur Ruhe gesetzt. Der Page Friedrich Ernst von Crailsheim wurde von ihm
             über die Jägerei informiert
             1673  Bolz, Sixtus, Wildmeister, Sohn des Matthias
             verkauft 1680 2 1/2 Morgen Acker im Finstermühlweg an die obere Mühle
            1685  Bayr, Simon, Wildmeister (1703)
            1680    1 1/2 fl. Hundsgeld (wahrscheinlich die Bezahlung dafür, dass der Müller der oberen Mühle die 
            Jagdhunde des Markgrafen bei einer Jagd nicht versorgen musste)

1686    Vormundschaftsregierung durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und
            Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach

1694    Georg Friedrich der Jüngere (1678 – 1703) Markgraf

            1695  Bayr, Simon Wildmeister
            1700 Wolfsjagden in der Wildfuhr, Michael Fischer (Taverne zum Schwan) leistet Frondienste und musste 
             für 21 Jagdpferde 22 Metzen, 13 ½ Mas Hafer abgeben.
            1700 Auerhahnbalz mit dem Kurfürst von Mainz
 
1703    Wilhelm Friedrich (1685 – 1723) Markgraf

            1703  Druckmann, Heinrich, Wildmeister
            1703  Seltmann, Hans Georg, ein Jägerbursche, hat am 19. Mai den Wilddieb Andreas Schezel von 
            Wernsbach erschossen.
            1704 neu als Wildmeister Teichmann, Heinrich (bis 1717)- Steifsohn von Bayr, Simon

            1712  Parforce Jagd: Ende in Kornburg – Säule für den erlegten Hirsch

1723    Christiane Charlotte für den unmündigen Sohn
            Mitvormünder waren der Markgraf von Bayreuth und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt.
            1725 Durch einen großen Eulenfraß wurde um Schwand, Raubersried, Sperberslohe und Dürrenhembach 
            die zur Holzkohlengewinnung benötigten Wälder schwer geschädigt. Die Wiederaufforstung geschah mit
            Kiefern. So entstanden immer mehr Monokulturen.
            1727 Abgaben der oberen Mühle
            2 fl. Hundsgeld (wahrscheinlich die Bezahlung dafür, dass der Müller der oberen Mühle die Jagdhunde des 
            Markgrafen bei einer Jagd nicht versorgen musste).
            Frondienst des Müllers auch die Wildfuhr für die Herrschaft; u.a. Garn führen zur Jagd
            1727    Teuchmann, ein Wildmeister verkauft 1/2 Morgen Erl-Äckerlein an die obere
                        Mühle

1729    Carl Wilhelm Friedrich (1712 – 1757) Markgraf

           1743 – 1782 Bauer, Wilhelm als Wildmeister
           1750 – Die Beschreibung der markgräflichen Waldungen von Georg Hofmann erscheint.
            für die Abteilung „Lach“ – Noch etwas weniges Seegbäume mit halbfüderich und Droylingsfohren (Kiefern) 
            und Fichtenhölzern, jedoch durchsichtig und licht, worunter auch sonderlich wo es sumpft Erlen- und
            Birkenstauden stehen.
            1751 – 1753 wurde in Schwand die Johanneskirche neu gebaut
            1752  Stromer, Johann,          Wildmeister und Oberförster
                     dessen Tochter Susanna Margaretha Stromer heiratet Karl Wilhelm Bauer
 
1757    Alexander (Christian Friedrich Carl Alexander), (1736 – 1806)

            1771 / 1772     Hungersnot. Dadurch wuchs langsam die Einsicht, dass Äcker zur Ernährung des Volkes
             wichtiger sind als Wald und Wild.
           
            1776 bekommt der Wildmeister ein Haus in Schwand als Wohn- und Dienstgebäude.
            1781, am 21.12. verirrt sich der Wildmeister Karl Wilhelm Bauer auf dem Heimritt von Röthenbach
                     St. Wolfgang, stürzt mit dem Pferd ins Wasser, kommt nachts um 10 noch nach Raubersried
                     verstirbt aber dann an seinen inneren Verletzungen.
            1782  Haag, Wilhelm, Wildmeister

1791    am 02.12. unterzeichnet Alexander das Abdankungspatent, das im Januar 1792 den erstaunten 
                          Untertanen  zusammen mit den preußischen Besitzergreifung bekannt gegeben wurde:
1792     Friedrich Wilhelm II, (1744 – 1797) König von Preußen schickt als Verwalter
              Karl August von Hardenberg als "königlich preußischer Staats-und Kabinettsminister und
              Gouverneur von Ansbach und Bayreuth"

1797    Friedrich Wilhelm III. (1770 – 1840) König von Preußen und Markgraf von
            Brandenburg

1805    Maximilian Joseph IV. (1756 - 1825) Kurfürst und ab 1806 König Max I. von Bayern

            1807 / 1809 Waldschäden durch Kieferneule – Wiederaufforstung mit Kiefern.
            1810  Haag, Christof Gustav, Forstaufseher
            1816  Nüzel, Christof, Forstaufseher, verstarb in diesem Jahr mit 49 Jahren
            1817  Mayer, Josef, königlicher Revierförster
 
1825    Ludwig I. Augustus (1786 - 1868) König von Bayern
            1836 – 1843    Kahlfraß durch Kieferneule
            1836 – 1843 – Kahlfraß durch Kieferneule und Nonne; 220 ha; Holzanfall
             ca. 42.000 fm

1848    Maximilian II. Josef (1811 - 1864) König von Bayern

1864    Ludwig II. (1845 - 1886) König von Bayern

            1867  Sichermann, Karl Gottlieb, königlicher Forstwart in Harrlach, Wohnhaft in Schwand. Das Revier
             mit 1.000 ha gehörte zum Nürnberger Reichswaldforstamt Laurenzi.
            1879  Engelhardt, Oberförster zu Schwand, wird unterstützt von einem Forstgehilfen  und einem Förster
            1885  Rupprecht, Oberförster Es entstand der Assessorenbezirk Schwand als Außenstelle vom Forstamt
             Schwabach.
             1886  Mettenleiter, Kohler und Freudling, königliche Forstassessoren – konnten dann in das neue
             Forsthaus in der Nürnberger Straße einziehen.
             Freudling wird 1931 pensioniert.
 
1886    Otto I. (1848 - 1916) König von Bayern
            Prinzregent Luitpold von Bayern (1821 - 1912) 1886 – 1912

            1892 / 1895     Kiefernspanner – 10.000 ha Kahlfraß Holzanfall ca. 1.300.000 fm
            rund 4.000 Arbeiter aus ganz Deutschland wurden zum Aufarbeiten angeworben,
            überwiegend aus dem Hochgebirge und dem Bayerischen Wald.
            Wiederaufforstung durch Mischwald – aber wegen dem hohen Wildbestand kam das
            Laubholz nicht durch, es entstand unser „Steckerleswald“
            1912  Denz, Förster bis 1923
 
1912    Prinzregent Ludwig III. von Bayern 1912 – 1913, und ab

1913    Ludwig III. (1845 - 1921) der letzte König von Bayern

            1916  Haag, Adam, Forstassistent und später Revierförster bis 1932 – Schwand 2
 
1918    Freistaat Bayern
            1927  Kuhr, Michael, Revierförster bis 1956
            1930    Foreule – Raupenfraß 100.000 fm; ab 1934 Notstandsarbeiten
            1931 Altmann,           Forstmeister am Forstamt Schwabach leitet die Forstdienststelle
            1934  Hammerand, Hans, Forstwart auf Schwand 2 – bis 1962
 
1946     Neugründung des Freistaates Bayern – Bayerische Verfassung

1949     Teil der Bundesrepublik Deutschland – Grundgesetz Deutschland
            1956  Schubert, Alfred,         Oberförster bis 1966
            1956 Raupenfraß der Kieferneule, Bekämpfung mit DDT
            1962  Aschner, Hans, Forstwart auf Schwand 2 – bis 1967
            1966  Seßner, Roland,          Revierförster, bekommt am 01.11. das verwaiste Revier Schwand 1
            1967 am 01.07. entsteht die neue „Forstdienststelle Schwand“ am Forstamt Allersberg mit Roland
            Sessner als Revierförster.
            1987 / 1988 Nonne und Kieferneule werden mit DIMILIN bekämpft, 200 ha Kahlfraß und 500 ha stark
             geschädigt.


Quelle und Literatur:
1489 – 1989 = 500 Jahre Forstverwaltung in Schwand, Roland Seßner
Ausstellung im Jagdschloss im Freilandmuseum Bad Windsheim
Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, Eine Bilddokumentation zur Geschichte der Hohenzollern in Franken, Günther Schramm 1980
Weitergehende Literatur im Literaturverzeichnis

Schwanstetten im November 2016, ergänzt im Februar 2018
Alfred J. Köhl