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21 November 2016
Die „weltlichen“ Herren von Schwand – und ihre Wildmeister / Förster
1186 Die Kirche von Schwand wird geweiht
1261 Konrad I. (auch Conrad I. 1186 - 1261), Nürnberger Burggraf, kauft vom königlichen
Dienstmann Engelhard von Thann das „oppidum Swant“ mitsamt dem Dorf.
1273 Friedrich III. (gest.1297) wird mit dem Burggrafentum Nürnberg belehnt und erhält
das „oppidum Swant“
1297 Johann I. (1279 – 1300)starb 1300 mit 22 Jahren.
1300 Friedrich IV. (1287 – 1332)
1332 Konrad III. (gest. 1334) regierte als Burggraf nur 2 Jahre zusammen mit dem Bruder
Johann II.
1334 Johann II. (1308 – 1357) Burggraf bis 1357, verkauft den Markt Schwand
1340 wird Schwand das Marktrecht verliehen (Lichtmeß, Walpurgi, Johanni, Maria Himmelfahrt und
Thomasmarkt)
1353 an Engelhard II. Volkold von Tanne auf Lebenszeit.
1365 Friedrich V. (1332 – 1398) bekommt den Markt Schwand nach dem Ableben des
Engelhard II zurück
1397 Friedrich VI. (1371 – 1440) wird auch Markgraf von Brandenburg. Er verkauft den
Markt Schwand
1408 Otto den Heyden von Nürnberg. Nach dessen Ableben fällt er an den Burggrafen
zurück
1430 ca. Friedrich I. (1415 – 1440) Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
1440 Albrecht Achilles,(1440 – 1486) Markgraf und Kurfürst von Brandenburg verpfändet
Schwand
1442 Wilhelm Löffelholz, Handelsherr in Nürnberg
1475 Albrecht Achilles, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg löst den Markt Schwand
aus.
1486 Friedrich der Älter, (1460 – 1515) Markgraf
1489 wird die Brandenburgische Wildmeisterei in Schwand errichtet und Scheidt, Ulmann als Wildmeister
eingesetzt.
1500 folgt ihm Utzlein, Martin als Richter und Forstmeister
1511 Diemer, Hans Wildmeister
1515 Kasimir, Markgraf (1481 – 1527)
1525 Bauernkrieg in Main-Tauberfranken
1527 Georg der Fromme, (1484 – 1543) Markgraf
1543 Vormundschaft durch die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen und des Landgrafen von Hessen als
„Erbeinigungsverwandter“ bis zur Regierungsübernahme 1556
Schmalkaldischer Krieg 1546 – 1548
1548 wird Schwand von Spanischen Reitern verwüstet. Zum Wiederaufbau der Kirche und des
Pfarrhauses wurde in der Soos 16,5 ha Wald abgeholzt.
1555 wird von einem Fischer, Ulrich als Altwildmeister berichtet
1556 Georg Friedrich, Markgraf, (1539 – 1603) ab 1557 auch wieder für Bayreuth
1558 Schnack, Konrad als Wildmeister
1559 hat er auf der Straße zwischen Kornburg und Nürnberg den Nürnberger Fischmeister Hans Kopp
erschossen – und irrte dann später im Lande umher.
1570 Rößlein, hat dem Fürsten 36 Jahre lang gedient und starb, mit seiner Tochter Christine im Elend
lebend, als sehr alter Mann.
1583 wird berichtet, dass viele Untertanen sich von ihren Gärten zurückzogen und brach liegen ließen,
weil sie sie nicht umfrieden durften und das Wild sie so verwüstete.
1594 wurde der Wilddieb Barthel Kleßlein am neu errichteten Galgen in Schwand erhängt.
Im selben Jahr erlegte der Landwirt Paul Richthauser aus Raubersried einen Hirsch, wurde verhaftet und
nach Schwabach gebracht.
1596 Waldinwald, Hans war als Streifer auf Wildschützen angesetzt.
1603 Joachim Ernst, (1583 – 1625) Markgraf
1604 Beschreibung der Wälder wird von den Markgrafen in Auftrag gegeben:
für die Abteilung „Lach“ – 162 Morgen Schläg- und Jungholz, 97 Morgen gutes Bauholz.
1605 hat Mercker, Peter im Gotteshausholz am Pyrbaumerweg einen Wilderer angeschossen, der tags
darauf in Allersberg starb.
1609 Hoffmann, Konz als Hirschhüter eingesetzt.
1612 Wackenroth, Bernhard, war Forstmeister und Richter
(Mackardt, Bernhard)
1614 Gockel, Kuntz, ein Streifer
1614 Heckel, Konrad, Streifer und Amtsknecht
Hock, Konrad?
1622 Bäuerlein, Martin, Streifer
Hopf, Hans
1625 Vormundschaftsregierung durch Markgräfinwitwe Sophia bis 1639
1628 Bergner, Georg, Wildmeister
1629 Wolffgang, Bernhard, Wildmeister
1629 Beierlein, Martin, Streifer
1630 Greiner, Christof, Forstmeister und Richter – auch „Grüner“ – Sühnekreuz
in Schwand
1633 Maier, Hans Wildmeister und Förster
1639 Albrecht V. (1616 – 1667)
1650 Bolz, Matthias, Wildmeister und Forstmeister
1667 Vormundschaftsregierung durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
den Landgrafen Ludwig von Hessen und den Herzog Eberhard von Württemberg
1672 Johann Friedrich (1654 – 1686) Markgraf
Bolz, Mathias hat sich 1673 zur Ruhe gesetzt. Der Page Friedrich Ernst von Crailsheim wurde von ihm
über die Jägerei informiert
1673 Bolz, Sixtus, Wildmeister, Sohn des Matthias
verkauft 1680 2 1/2 Morgen Acker im Finstermühlweg an die obere Mühle
1685 Bayr, Simon, Wildmeister (1703)
1680 1 1/2 fl. Hundsgeld (wahrscheinlich die Bezahlung dafür, dass der Müller der oberen Mühle die
Jagdhunde des Markgrafen bei einer Jagd nicht versorgen musste)
1686 Vormundschaftsregierung durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und
Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach
1694 Georg Friedrich der Jüngere (1678 – 1703) Markgraf
1695 Bayr, Simon Wildmeister
1700 Wolfsjagden in der Wildfuhr, Michael Fischer (Taverne zum Schwan) leistet Frondienste und musste
für 21 Jagdpferde 22 Metzen, 13 ½ Mas Hafer abgeben.
1700 Auerhahnbalz mit dem Kurfürst von Mainz
1703 Wilhelm Friedrich (1685 – 1723) Markgraf
1703 Druckmann, Heinrich, Wildmeister
1703 Seltmann, Hans Georg, ein Jägerbursche, hat am 19. Mai den Wilddieb Andreas Schezel von
Wernsbach erschossen.
1704 neu als Wildmeister Teichmann, Heinrich (bis 1717)- Steifsohn von Bayr, Simon
1712 Parforce Jagd: Ende in Kornburg – Säule für den erlegten Hirsch
1723 Christiane Charlotte für den unmündigen Sohn
Mitvormünder waren der Markgraf von Bayreuth und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt.
1725 Durch einen großen Eulenfraß wurde um Schwand, Raubersried, Sperberslohe und Dürrenhembach
die zur Holzkohlengewinnung benötigten Wälder schwer geschädigt. Die Wiederaufforstung geschah mit
Kiefern. So entstanden immer mehr Monokulturen.
1727 Abgaben der oberen Mühle
2 fl. Hundsgeld (wahrscheinlich die Bezahlung dafür, dass der Müller der oberen Mühle die Jagdhunde des
Markgrafen bei einer Jagd nicht versorgen musste).
Frondienst des Müllers auch die Wildfuhr für die Herrschaft; u.a. Garn führen zur Jagd
1727 Teuchmann, ein Wildmeister verkauft 1/2 Morgen Erl-Äckerlein an die obere
Mühle
1729 Carl Wilhelm Friedrich (1712 – 1757) Markgraf
1743 – 1782 Bauer, Wilhelm als Wildmeister
1750 – Die Beschreibung der markgräflichen Waldungen von Georg Hofmann erscheint.
für die Abteilung „Lach“ – Noch etwas weniges Seegbäume mit halbfüderich und Droylingsfohren (Kiefern)
und Fichtenhölzern, jedoch durchsichtig und licht, worunter auch sonderlich wo es sumpft Erlen- und
Birkenstauden stehen.
1751 – 1753 wurde in Schwand die Johanneskirche neu gebaut
1752 Stromer, Johann, Wildmeister und Oberförster
dessen Tochter Susanna Margaretha Stromer heiratet Karl Wilhelm Bauer
1757 Alexander (Christian Friedrich Carl Alexander), (1736 – 1806)
1771 / 1772 Hungersnot. Dadurch wuchs langsam die Einsicht, dass Äcker zur Ernährung des Volkes
wichtiger sind als Wald und Wild.
1776 bekommt der Wildmeister ein Haus in Schwand als Wohn- und Dienstgebäude.
1781, am 21.12. verirrt sich der Wildmeister Karl Wilhelm Bauer auf dem Heimritt von Röthenbach
St. Wolfgang, stürzt mit dem Pferd ins Wasser, kommt nachts um 10 noch nach Raubersried
verstirbt aber dann an seinen inneren Verletzungen.
1782 Haag, Wilhelm, Wildmeister
1791 am 02.12. unterzeichnet Alexander das Abdankungspatent, das im Januar 1792 den erstaunten
Untertanen zusammen mit den preußischen Besitzergreifung bekannt gegeben wurde:
1792 Friedrich Wilhelm II, (1744 – 1797) König von Preußen schickt als Verwalter
Karl August von Hardenberg als "königlich preußischer Staats-und Kabinettsminister und
Gouverneur von Ansbach und Bayreuth"
1797 Friedrich Wilhelm III. (1770 – 1840) König von Preußen und Markgraf von
Brandenburg
1805 Maximilian Joseph IV. (1756 - 1825) Kurfürst und ab 1806 König Max I. von Bayern
1807 / 1809 Waldschäden durch Kieferneule – Wiederaufforstung mit Kiefern.
1810 Haag, Christof Gustav, Forstaufseher
1816 Nüzel, Christof, Forstaufseher, verstarb in diesem Jahr mit 49 Jahren
1817 Mayer, Josef, königlicher Revierförster
1825 Ludwig I. Augustus (1786 - 1868) König von Bayern
1836 – 1843 Kahlfraß durch Kieferneule
1836 – 1843 – Kahlfraß durch Kieferneule und Nonne; 220 ha; Holzanfall
ca. 42.000 fm
1848 Maximilian II. Josef (1811 - 1864) König von Bayern
1864 Ludwig II. (1845 - 1886) König von Bayern
1867 Sichermann, Karl Gottlieb, königlicher Forstwart in Harrlach, Wohnhaft in Schwand. Das Revier
mit 1.000 ha gehörte zum Nürnberger Reichswaldforstamt Laurenzi.
1879 Engelhardt, Oberförster zu Schwand, wird unterstützt von einem Forstgehilfen und einem Förster
1885 Rupprecht, Oberförster Es entstand der Assessorenbezirk Schwand als Außenstelle vom Forstamt
Schwabach.
1886 Mettenleiter, Kohler und Freudling, königliche Forstassessoren – konnten dann in das neue
Forsthaus in der Nürnberger Straße einziehen.
Freudling wird 1931 pensioniert.
1886 Otto I. (1848 - 1916) König von Bayern
Prinzregent Luitpold von Bayern (1821 - 1912) 1886 – 1912
1892 / 1895 Kiefernspanner – 10.000 ha Kahlfraß Holzanfall ca. 1.300.000 fm
rund 4.000 Arbeiter aus ganz Deutschland wurden zum Aufarbeiten angeworben,
überwiegend aus dem Hochgebirge und dem Bayerischen Wald.
Wiederaufforstung durch Mischwald – aber wegen dem hohen Wildbestand kam das
Laubholz nicht durch, es entstand unser „Steckerleswald“
1912 Denz, Förster bis 1923
1912 Prinzregent Ludwig III. von Bayern 1912 – 1913, und ab
1913 Ludwig III. (1845 - 1921) der letzte König von Bayern
1916 Haag, Adam, Forstassistent und später Revierförster bis 1932 – Schwand 2
1918 Freistaat Bayern
1927 Kuhr, Michael, Revierförster bis 1956
1930 Foreule – Raupenfraß 100.000 fm; ab 1934 Notstandsarbeiten
1931 Altmann, Forstmeister am Forstamt Schwabach leitet die Forstdienststelle
1934 Hammerand, Hans, Forstwart auf Schwand 2 – bis 1962
1946 Neugründung des Freistaates Bayern – Bayerische Verfassung
1949 Teil der Bundesrepublik Deutschland – Grundgesetz Deutschland
1956 Schubert, Alfred, Oberförster bis 1966
1956 Raupenfraß der Kieferneule, Bekämpfung mit DDT
1962 Aschner, Hans, Forstwart auf Schwand 2 – bis 1967
1966 Seßner, Roland, Revierförster, bekommt am 01.11. das verwaiste Revier Schwand 1
1967 am 01.07. entsteht die neue „Forstdienststelle Schwand“ am Forstamt Allersberg mit Roland
Sessner als Revierförster.
1987 / 1988 Nonne und Kieferneule werden mit DIMILIN bekämpft, 200 ha Kahlfraß und 500 ha stark
geschädigt.
Quelle und Literatur:
1489 – 1989 = 500 Jahre Forstverwaltung in Schwand, Roland Seßner
Ausstellung im Jagdschloss im Freilandmuseum Bad Windsheim
Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, Eine Bilddokumentation zur Geschichte der Hohenzollern in Franken, Günther Schramm 1980
Weitergehende Literatur im Literaturverzeichnis
Schwanstetten im November 2016, ergänzt im Februar 2018
Alfred J. Köhl