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Tabakanbau in unserer Region

Teil 1

Tabakfeld
 

 

(in Schwand von 1663, als die Wirte vom Schwan und vom Roten Ross den Tabakanbau einführten und der Anbau bis 2006 ging, in Leerstetten endete der Tabakanbau im Jahre 2009)




Vorwort:

Die Geschehnisse der vergangenen Jahre geraten nur zu rasch in Vergessenheit. Selbst bei Bearbeitung modernster Fragen muss doch immer wieder auf die Entwicklung in der Vergangenheit zurückgegriffen werden.
Als Nachschlagewerk soll diese Abhandlung allen an der Tabakwirtschaft interessierten Kreisen als auch allen Tabakpflanzern eine Hilfe sein, um sich Vergangenes ins Gedächtnis zurückzurufen, um damit aber auch gleichzeitig die Verbindung zur Gegenwart herzustellen.
Die geschichtliche Darstellung ist einer Arbeit des Herrn Berufschuldirektors Meier aus Schwabach, früher in Roth, entnommen. Für die Genehmigung hierzu möchte ich herzlich danken.


Geschichte des Tabaks


Auszüge aus: „Der Fränkische Tabakbau von OLR Schobert, Roth 1959“

Inhaltsverzeichnis

1. Die ältesten Nachrichten über den Tabak
2. Wie kam der Tabak In die Alte Welt?
3. Die Verwendung des Tabaks
4. Tabakgegner
5. Der Tabak als Steuerobjekt
6. Geschmackswandlungen im Tabakgenuss
7. Der Tabakanbau um Nürnberg
8. Der Tabakanbau im Markgrafentum Ansbach
 
ab hier weiter in Teil II:
9. Organisation der Tabakbauern
10. Tabaksorten
11. Schädlingsbekämpfung
12. Verkaufsmethoden für luftgetrocknete Tabake
13. Anbaumethode – Arbeitsablauf
14. Rauchverbot - Ende der Submissionen - Gegenwart und Zukunft des Tabakanbaus
15. Tabakgeschichte(n) aus Leerstetten
Der Tabakanbau als Sonderkultur von Hans Volkert
16. Tabakgeschichte(n) aus Schwand

Geschichte des Tabaks

1. Die ältesten Nachrichten über den Tabak

Christoph Columbus lernte bereits auf seiner ersten Entdeckungsreise 1492 auf Kuba die Tabakpflanze kennen. Die Eingeborenen brachten dem Fremdling Früchte, Holzspeere, Baumwolle und eigenartig duftende Blätter einer großen Pflanze, der Tabakpflanze. Zwei Matrosen, die zur Erkundung des Landes und vornehmlich auf Suche nach Gold ausgeschickt wurden, Rodrige de Jerez und Luis de Torres, trafen erstmals rauchende Indianer an.


Gonzalo Fernandez de Oviedo y Valdes, der 1514 als Aufseher der Goldschmelzer nach Westindien kam und sich fortan 34 Jahre lang dem Studium der Sitten und Gebräuche der Eingeborenen widmete, gibt in seinem 1526 veröffentlichten ersten Werk den ersten längeren Bericht über den Tabak und das Rauchen.
Nach ihm pflegten „die Indianer unter anderen Lastern ein sehr schädliches, nämlich Rauchkräuter, zu gebrauchen, welche sie "Tabaco" nennen, um die Besinnung zu verlieren, und dies machten sie mit dem Rauch einer gewissen Pflanze, welche von der Art des Bilsenkrautes ist, jedoch nicht von dessen äußerer Gestalt und Form, weil diese Pflanze einen Stengel von ungefähr 4—5 Hände lang hat, breite, dicke, glatte und behaarte Blätter. Der Ton des Blattgrüns nähert sich etwa der Farbe der Ochsenzunge oder Buglosa, wie diese die Pflanzenkenner und Arzte nennen. Die Indianer nahmen es auf folgende Weise zu sich: Die Häuptlinge und Vornehmen hatten ausgehöhlte Stengel von der Länge eines halben Fußes und von der Dicke des kleinen Fingers. Diese Röhren hatten zwei zusammenhängende Seitenläufe, alles aus einem Stück gearbeitet. Diese beiden Läufe steckten sie in die Nasenlöcher und das andere, entgegengesetzt befindliche in den Rauch des brennenden Krautes. So zogen sie dann den entstehenden Rauch ein, bis sie bewußtlos wurden und in schweren und sehr tiefen Schlaf verfielen.
"Die Indianer, welche solche verzweigten Äste (= Pfeifen) nicht bekommen können, ziehen den Rauch mit einem Schilf- oder Binsenrohr ein. Diese canuelos (Binsenrohre) heißen die Indianer „Tabaco“, nicht aber die Pflanze oder die Betäubung, in die sie verfallen (wie einige annehmen). Diese Pflanzen schätzten die Indianer als etwas Kostbares und zogen sie in ihren Gärten und Feldern, wobei sie betonten, daß das Rauchen dieser Pflanze und ihr Rauch nicht bloß gesund, sondern auch sehr heilig sei".
Oviedo bemerkt weiter, daß auch bereits einige Christianos (in diesem Zusammenhang: „Europäer“) dieses Laster sich angewöhnt haben, besonders solche, die von der „Lues“ betroffen sind, weil sie glauben, in diesem Zustande die Schmerzen der Krankheit nicht zu empfinden.
Auch die Art des Rauchens, wie sie etwa dem heutigen Zigarrenrauchen ähnelt, wurde 1527 durch den Bischof Bartholome de las Casas beobachtet. „Die Pflanze, deren Rauch die Indianer einziehen, ist wie eine Art Stutzen oder Fackel in ein trockenes Blatt hineingestopft. Die Indianer zünden es auf einer Seite an und saugen oder schlürfen am anderen Ende. Sie behaupten, daß sie dann keine Müdigkeit mehr empfänden." Diese „mousquetöns", diese „Tabacos“, wie sie diese nennen, sind nach dieser Quelle auch bei den Ansiedlern schon in Gebrauch.
Die Bezeichnungen, die die fremden Entdecker und Eroberer für diese neuartige Pflanze, das Rauchen bzw. das Rauchrohr antrafen, waren sehr verschieden. In Kuba — Tabacco, in Haiti — Cohaba, in Mexiko — Yeti, in Brasilien — Petum. Letztere Benennung hat auch im abendländischen Schrifttum sporadisch Eingang gefunden. So erschien in Nürnberg bei Paulus Fürsten ein Flugblatt mit Zeichnungen: „Lobspruch des edlen, hochberühmten Krauts, Petum oder Taback, von dessen Ankunfft und gar löblichem Gebrauch bey manchen teutschen Helden."
Die Herkunft des Wortes Tabak ist strittig. Nach der einen Meinung soll die Provinz Tabasco in Mexiko, wo dieses Gewächs in ältester Zeit schon ausgezeichnet gedieh, damit in Zusammenhang stehen. Die Mannen des Cortez fanden in dieser Provinz bereits die Kultur von Tabakpflanzen vor, während auf den Antillen nur wildwachsender Tabak angetroffen wurde.

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2. Wie kam der Tabak In die Alte Welt?

Wenngleich diese heilsame Wirkung in unserer heutigen Zeit fragwürdig erscheint, ist es doch verwunderlich, daß der Tabak auch auf dem europäischen Kontinent seinen Siegeszug in den ersten zweihundert Jahren nach seiner Entdeckung praktisch nur aufgrund seiner heilsamen Wirkung als Arzneimittelpflanze begann.

Mit größter Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, daß Kolumbus von einer weiteren Entdeckungsfahrt 1496, oder Hernandez von Toledo 1520 sowohl Samen als auch getrocknete Blätter nach Spanien brachten.
 
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts war Samen der Tabakpflanze auf verschiedenen Wegen nach Spanien, Portugal und Frankreich gelangt. Der französische Gesandte in Lissabon, Jean Nicot, war es, der das Wunderkraut „Tabak" in Frankreich populär machte und ihm einen bleibenden Namen gab.
 
Nach der Einführung nach Europa gefiel die Tabakpflanze den Menschen der damaligen Zeit vor allem wegen ihren zartrosa, glockigen Blüten, worauf sie schnell Einzug in Parkanlagen und Ziergärten hielt. Doch zu Beginn des 16. Jahrhunderts schienen Ärzte und Botaniker an den Höfen Spaniens den wahren Zweck der Tabakpflanze entdeckt zu haben: Ein Heilmittel gegen alle möglichen Krankheiten.



In Lissabon wurde Tabak in den Gärten als Zier-, in der Hauptsache aber als Heilpflanze gezüchtet. Von hier holte sich Nicot einige Pflanzen und baute diese im Garten der französischen Gesandtschaft an, da er von der unerhörten Heilwirkung dieser neuen Pflanze gehört hatte und sich davon überzeugen wollte. Nicot sollen mit Tabakblättern einige Kuren an krebsartigen Geschwülsten gelungen sein, Er schickte auch Tabakblätter an den französischen König zur Behandlung von bisher als unheilbar bezeichneten Geschwüren (Krebs), die im Hofstaat des Königs auftraten.
Nicot betrachtete den Tabak lediglich als Heilpflanze. Die Verfasser eines Buches über Landwirtschaft, Charles Etienne und Jean Liebault, nennen 1570 zum ersten mal die Tabakpflanze nach dem premier inventeur de cette herbe „Nicotiana". Als schließlich zwei deutsche Forscher 1828 im Tabak ein Alcaloid entdeckten, das sie „Nicotin" nannten, wurde jener Herr Nicot noch mehr mit dem Rauchen verknüpft, obwohl er nie etwas damit zu tun hatte.
 
Es ist erstaunlich, wie der Tabak über 200 Jahre hinweg seine größte Bedeutung als Heilpflanze behielt und in gleichzeitiger Verbreitungsphase als Zierpflanze die Landschaften und Parks verschönte. Namhafte Mediziner, unter ihnen der Züricher Stadtarzt und Botaniker Konradin von Gessner, sowie Dr. Adolf Occo aus Augsburg und andere schrieben über die Heilkraft der Tabakblätter. Sie trugen somit zum Bekanntwerden und zum Anbau der Tabakpflanze in Deutschland schon Ende des 16. Jahrhunderts bei. Man glaubte in dieser Tabakpflanze endlich die langgesuchte allheilende Wunderpflanze gefunden zu haben, deren Besitz und Genuß Krankheiten beseitigt und vor Krankheiten schützt.

Aus zahlreichen Quellen in der Literatur geht hervor, wie ganze Tabakblätter als Wundpflaster Verwendung fanden, um Geschwüren und Geschwülsten Einhalt zu gebieten oder der eingeatmete Rauch der verbrannten Tabakblätter Atembeschwerden behob. Aus späteren Berichten des 17. und 18. Jahrhunderts ist bekannt, daß Tabakblätter auch gekocht wurden, um den daraus gewonnenen Saft (Lauge) zu trinken. Er soll Linderung und Heilung bei Magenbeschwerden und Darmkrankheiten verschafft haben! Pulverisierte Tabakblätter wurden gegen Kopfschmerzen geschnupft. Ferner wurde der Tabakgenuß in allen nur möglichen Formen als wirksamstes Mittel gegen die gefürchtete Pest angepriesen.

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3. Die Verwendung des Tabaks

Die erste Verwendung, die der Tabak in Europa fand, war die medizinische. Der Apotheker hielt deswegen den Tabak feil. Auf diese Zeit (d. h. auf die Arzneitöpfe) gehen die sog. Tabaktöpfe zurück, die wir auch heute noch hier und da in Schaufenstern und Regalen der Tabakwarengeschäfte sehen.
Zahlreiche Ärzte konnten sich nicht genug tun im Lob des edlen Krautes. „Der eine gab ihn pur, der andere gemischt mit duftenden Kräutern, ein Kranker durfte ihn nur vor, der andere bei Todesgefahr nur nach dem Essen nehmen, ein Patient erhielt die Pflanze als Umschlag auf schmerzenden Bauch, der andere mußte Tabak als Sirup trinken. Ein Arzt machte Öl, der andere eine Salbe daraus. Wassersucht, Würmer, Abzehrung, Geschwülste, Karbunkel, Krebs und Räude, alles sollte der Tabak heilen". „So ist ein Kraut gewachsen für den Tod."



Die bedeutende Medizinalpflanze Tabak wird dann immer häufiger in Kräuterbüchlein mit aufgenommen. So wird sie schon 1656 in einem Kräuterbuch gepriesen: "Dieses Kraut reinigt Gaumen und Haupt, vertreibt die Schmerzen und Müdigkeit, stillet das Zahnweh, behütet den Menschen vor Pest, verjaget die Läuse, heilet den Grind, Brand, alte Geschwüre, Schaden und Wunden."
 
Die Sitte des Rauchens oder, wie man damals allgemein sagte, des Tabaktrinkens wurde zuerst in England, besonders unter der Königin Elizabeth durch Sir M. Raleigh etwa seit 1586 zur großen Mode. Man rauchte ausschließlich Pfeifen, und zwar von der luxuriösen Silberpfeife bis zur provisorischen Walnußschale, in der ein Strohhalm steckte. Nach Art der Bier- und Weinhäuser wurden sog. „Tabagieen" errichtet. Der elegante, junge Mann glaubte sich dadurch besonders hervorzutun, daß er zu rauchen verstand. Sogar die Damen der Gesellschaft pflegten nach dem Essen oder im Theater mit Genuß Pfeifen zu rauchen, die ihnen von ihren Kavalieren angeboten wurden.
Um 1590 begann die Rauchsitte auch in Holland immer allgemeiner zu werden. Die Holländer erkannten alsbald im Tabak eine ergiebige Quelle der Landwirtschaft und des Handels. Sie priesen die Nützlichkeit und Vortrefflichkeit des Tabaks in allen Tonarten und begannen schon frühzeitig zu Amerfoort den Tabakbau.
Von Holland und Frankreich aus wanderte die Rauchsitte bald auch gegen und über den Rhein. 1587 meldet ein Franziskanermönch aus Aachen seinem Vorgesetzten nach Köln: „Es sei viel spanisch Volk hier, alwo sie schlechte Sitten einführen, wie da besonderlich sie eyn neue art von ausgelassenheyt demonstrieren, alß da ist das Ausblasen von Rauch ... Die Soldatt außm spanischen lant stolzyren allhiero umher und fressen feuer zamt deme rauch und daß domp vollk obwundert sich schier."
Ungefähr gleichzeitig rauchte man auch schon in Nürnberg. 1601 berichtet der Nürnberger Arzt Dr. Leonhard Doldius seinem Bamberger Kollegen Dr. Siegmund Schnitzer als Neuigkeit, daß eine persische Gesandtschaft an den Kaiser in Nürnberg angekommen sei und kaum abgestiegen, hätte sie schon nach Tabak gefragt. Als sie ihn reichlicher denn irgendwo anders vorgefunden, seien sie nicht wenig erfreut und glücklich gewesen. Wozu sie sich seiner bedienten, habe er nicht in Erfahrung bringen können. Er vermute aber, daß sie aus Röhren Rauch blasen. Diese Sitte sei nämlich schon so verbreitet, daß sie täglich auch in Nürnberg beobachtet werden könne. Wozu der Gebrauch des Tabaks nütze, wisse er noch nicht; denn wenn er auch vom Schnupfen, Katarrh und Eingenommenheit befreie, so scheine sich doch andererseits später wieder infolge des Genusses die Hitze des Kopfes nicht wenig zu erhöhen. Der Kopf aber komme nicht eher wieder zu Kräften, bis ihm durch Entleerung geholfen sei.
Seit dem Bekanntwerden des Tabaks ist der Krieg der größte Förderer des Rauchens gewesen. Die katastrophalen Ereignisse von 1618—1648 gaben denn auch dem Tabakgenuß einen ungeheuren Auftrieb. Die vielen fremdländischen Truppen waren z. T. längst an das Rauchen gewöhnt, überall, wo sie hinkamen, staunte die Bevölkerung dieses eigenartige Tun an, die Neugierde tat ein übriges und die Leute ahmten in Kürze das Tabaktrinken der Soldaten nach. Die Schweden, die erst in Deutschland diese Sitte kennenlernten, sollen im Rauchen und Kauen des Tabaks eine besondere Leidenschaftlichkeit an den Tag gelegt haben. Begünstigt wurde die rasche Verbreitung des Tabakgenusses durch die Meinung, der Rauch sei ein außerordentliches Desinfektions- und Vorbeugungsmittel gegen Seuchen.
 
Geradezu erstaunlich ist, daß in damaliger Zeit vom Tabakrauchgenuß kaum geschrieben wurde. Diese Bedeutung setzte erst später ein. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, daß noch im 18. Jahrhundert und bis in die heutige Zeit hinein aus überlieferten Hausmitteln zu erkennen ist, daß Tabaksaucen zum Abtöten von Läusen in Pferdefesseln, zum Beizen von Hölzern und zum Gießen gegen Schädlinge mit Erfolg Verwendung fanden. Eine Bestätigung dafür, daß bei dem damaligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis in der Medizin, die von Jean Nicot gepriesene heilsame Wirkung bis zu einem gewissen Grade ihre Berechtigung gehabt haben muß
 



 Räucherungen in Gewächshäusern
Aus: Glashäuser aller Art von M. Neumann, Voigt Weimar 1852

„Sehr häufig werden auch die Glashauspflanzen eine Beute der Verheerungen der Blattläuse, welche auf ihnen in zahllosen Gesellschaften leben. Zu ihrer Vernichtung verbrennt man eine gehörige Portion von Rauchtabak; dieser Rauch muß so dick sein, daß zwei in Entfernung von 9 – 12 Fuß von einander stehende Männer sich gegenseitig nicht sehen können. Eine solche Räucherung fügt den Pflanzen keinen merklichen Schaden bei, sofern sie nicht über einige Stunden ausgedehnt oder zu oft wiederholt wird.
Neben der Beschädigung der Pflanzen durch solche Räucherungen muß wohl auch der für Menschen daraus entstehende Nachteil einige Rücksicht verdienen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß die Arbeiter im Glashaus bei einer solchen Räucherung augenblicklich ohnmächtig wurden und, von der Ohnmacht befreit, in heftiges Erbrechen verfielen. Da vielleicht auch nicht augenblicklich bemerkliche Übel daraus entstehen können, so glaube ich darauf aufmerksam machen zu müssen, daß man solche Räucherungen, sobald sie einigermaßen heftig angewandt werden sollen, lieber mittels einer Räuchermaschine in das Innnere des Hauses eintreibe, während alle Menschen aus dem Haus entfernt bleiben, solange nicht wieder tüchtig gelüftet worden ist“.


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4. Tabakgegner

Bereits im 17. Jh. war der Tabak bereits weltweit verbreitet. Dennoch versuchten hier und dort Monarchen und Kaiser den Tabakkonsum zu verhindern und stellten ihn unter Strafe. Die Beispiele dafür sind zahlreich. Der Schah von Persien, Abbas der Große (1586-1628), berief sich auf den Koran und befahl, dass jedem Raucher die Lippen abzuschneiden seien. Der türkische Sultan Murad IV. (1609-1640) zögerte nicht, den Tabakkonsum zu verbieten und gegen Raucher die Todesstrafe zu verhängen – wobei er dieses Verbot dazu nutzte, um entweder seine Gegner oder jene aus dem Weg zu räumen, die seinem Besitzstreben im Weg waren.
In China erging es den Rauchern auch nicht besser: Rauchen war verboten, und es gab eine Zeit, in der Rauchen auch mit dem Tode bestraft wurde. Der russische Zar Michail Fjodorowitsch Romanow (1596-1645) bestrafte die Raucher, indem er sie entweder auspeitschen oder gleich hinrichten ließ. Ebenso verbot Papst Urban VIII. (1568-1644) das Rauchen in den Kirchen und in deren Umkreis – wer das Verbot innerhalb der Kirchen übertrat, wurde exkommuniziert.
 
Eine interessante Herrscherfigur in der Geschichte des Tabaks ist der zuvor erwähnte Jacob I. von England. Dieser ehrgeizige Monarch, der keine Skrupel hatte, seine eigene Mutter hinrichten zu lassen, um König zu werden, schrieb ein Buch mit dem Titel Misocapnus sive de abusu tobacci (1604), in dem bereits die wichtigsten Argumente der heutigen Gegner des Rauchens versammelt sind. Darin wird auch bekräftigt, dass Rauchen eine Vergeudung von Kraft ist: »Das Erbgut manches jungen Edelmannes wird ganz erschöpft und verfliegt mit dem Dampf dieses Rauches rein in nichts. Dies geschieht in der schändlichsten und tierischsten Weise, indem sich das Gut durch die Nase des Herrn verflüchtigt und man so ganze Tage, Geld, Zeit, selbst Jahre mit dem Tabaktrinken vertut.« Darüber hinaus sei Rauchen schädlich für die Gesundheit: »Denn genau wie hysterische Weiber ihr Leben verbringen, so kennt Ihr infolge der Erschlaffung nur noch diese eine Sorge um Euer Laster: Dass Ihr Euch wieder und wieder dem in die Nase dringenden Rauch hingeben könnt.«  Und außerdem wird versichert, dass Rauchen eine Sünde ist und ein »lebendiges Beispiel und Muster der Hölle.« 
Später wurde Jacob I. zu einem Förderer des Tabaks. Er schützte die Tabakplantagen in der Kolonie Virginia, wo die Engländer große Tabakplantagen hatten, und verbot den Import von Tabak aus den spanischen Kolonien und den Anbau des Tabaks in England selbst – damit schuf er schon 1624 ein Tabakmonopol.


Wohl kein Genußmittel hatte mit einer solchen Feindschaft zu kämpfen, wie gerade der Tabak. Außer manchen Ärzten, die den Tabak als schädliches, und gefährliches Kraut verachteten, schürten namentlich jene Enttäuschten, die sich vom Tabak vergeblich Heilung erhofften, dieses Feuer. Wie schon so oft in der Geschichte, befehdete vor allem die Geistlichkeit die neue Unsitte und das liederliche Kraut. Wenn wir Bernges glauben dürfen, war die protestantische Kirche noch viel intoleranter als die katholische.
„Bekannt ist hier vor allem die Satyra oder Straffrede wider den Mißbrauch des Tabaks", betitelt die trunkene Trunkenheit des deutschen Jesuiten Jakob Bälde. Daß nicht alle Kleriker auf Baldes Seite standen, beweist die Tatsache, daß bei Papst Urban VIII. Klagen darüber einliefen, daß Geistliche auch während der Messe schnupften, worauf er 1624 dies mit der Strafe der Exkommunikation belegte. Gelegentlich einer Diözesanvisitation 1656 wurde in Osterreich konstatiert, daß selbst die Priester rauchten. Der Fürsterzbischof rügte mit Mißfallen solchen Verstoß gegen Wohlanstand und Sitte.
Nicht weniger energisch gingen die meisten weltlichen Regierungen gegen das Rauchen vor, das zudem der erhöhten Feuersgefahr wegen ernstliche Bedenken hervorrief. Auch in Bayern erging am 22. August 1652 ein Verbot des Tabaktrinkens. Ein Generalmandat vom 31. August 1656 schärfte dieses Verbot neuerdings ein, beweist aber zugleich, daß seine Beachtung sehr zu wünschen übrig ließ.
„Es sei ihm, (Kurfürst Ferdinand Maria) glaubwürdig vorgekommen, daß die so ernstlich ergangene und wiederholte Vorschrift über den Tabak und seinem besonderen Mißfallen in schlechte Observanz gezogen und allerorten außer schuldigster Obacht gelassen worden. Er habe vernehmen müssen, daß zu Jahrmarkt- und Duldzeiten von den Augsburger, Nürnberger und anderen fremden Kauf- und Handelsleuten Tabak in großer Quantität ins Kurfürstentum hereingebracht und öffentlich feilgehalten werde. Es solle fortan der Tabak nur allein in Städten bei den Apothekern und Materialisten hergegeben werden dürfen, wenn er als Medizin verordnet worden."
Am 1. Februar 1662 wird in dieser Angelegenheit ein neues Generalmandat erlassen. „Der Tabak wird vom gemeinen Mann in Wirts- und Bauernhäusern, ja sogar auf der Gasse öffentlich getrunken. Die Leute gehen mit diesem Mißbrauch so weit, daß sie meinen, sie könnten nicht leben, wenn sie die Pfeife nicht etlichemale am Tag im Maul haben, wodurch sie dann in diesen ohnehin geldklemmen Zeiten den zum Unterhalt nötigen Pfennig verschwenden."
Aber trotz aller obrigkeitlichen Verbote, trotz des Eifers der Geistlichkeit und der Verspottung durch satirische Schriftsteller gewann das neue Genußmittel fort und fort neue Anhänger. Hans Jakob Christoffel von Grimmeishausen, der bekannte Verfasser des Simplicius Simplicissimus bemerkt mit Bitterkeit, daß das Rauchen schon in ganz Deutschland so sehr verbreitet sei, daß unter 10 Taglöhnern 9 rauchten und selbst die Lehrlinge und die Jugend dieser Sitte zu verfallen begannen.
Die Sitte des Rauchens griff jedoch immer weiter um sich und erwarb sich allmählich unter den Herrschern der damaligen Zeit viele Freunde. Denken wir nur an das Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. (1713—40) oder an die interessante Tatsache, daß fast alle Herrscherinnen auf europäischen Fürstenthronen leidenschaftliche Raucherinnen waren.
Wenn auch das Rauchen auf der Straße bis zum Jahre 1848 in vielen deutschen Staaten verboten war, so wich doch sehr bald die im Grunde fruchtlose Verbotspolitik einer nutzbringenden Steuerpolitik. Heutzutage gibt es wohl nur wenige, vielleicht gar keine Kulturstaaten mehr, die nicht in irgendeiner Form Nutzen aus dem Tabakbedürfnis zu ziehen wüßten.
 

"Die Nationalsozialisten führten in den 30er und 40er Jahren die stärkste Anti-Raucher-Bewegung der Welt an. Sie verbaten jungen Frauen das Rauchen, weil sie darin eine Gefährdung ihrer "Rasse" sahen. Weder am Arbeitsplatz, noch in Straßenbahnen und Bussen, Luftschutzbunkern oder Krankenhäusern durfte gequalmt werden". (Zeit online)

Kaum war der Zweite Weltkrieg zu Ende, offerierten die westlichen Alliierten auch neue Möglichkeiten des Konsums. Freiheitsverheißende Marken wie "American Blend" und "Lucky Strike" kamen auf den deutschen Markt und waren überall erhältlich, angeheizt durch Werbekampagnen der Tabakindustrie. Camel und Marlboro gaben dem Tabakkonsum ganz neue Lebensgefühle.
Wissenschaftler verwiesen aber auch schon zu dieser Zeit darauf, dass Rauchen gesundheitsschädlich sei. Das Inhalationsgift gefährde nicht nur den Aktiven sondern auch das passive Umfeld. Warnungen dieser Art kurbelten die Werbebranche noch mehr an.
 
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts bilden sich die ersten Anti - Tabak - Vereinigungen zuerst in den USA, später in Deutschland. Anfangs blieben diese Bewegungen völlig bedeutungslos, bis Mitte des Jahrhunderts immer häufiger medizinische Beweise für die Schädlichkeit des Rauchens veröffentlicht wurden. Mittels statistischer Methoden konnten überzeugend die Gesundheitsschäden des Rauchens (Vergleichsreihen Raucher und Nichtraucher) dargestellt werden.
Mit der Qualifizierung des Tabaks als „abhängig machende Droge“ und der Veröffentlichung einer Zahl von weltweit 3 Millionen Tabaktoten durch die WHO ( World Health Organisation ) im Jahr 1989 erhält das Tabakimage einen deutlichen Schlag. Das bisherige Bild eines bei vernünftigem Konsum unschädlichen (bis wenig schädlichen) Genussmittels verschob sich deutlich in Richtung einer gesundheitsschädlicher und suchterzeugenden Droge.
Anti-Tabak-Bewegungen und Pläne zur Tabakkontrolle erhielten dadurch einen mächtigen Schub. Die WHO setzt sich an die Spitze des globalen Kampfes gegen die Droge Nikotin. Als Nation übernehmen die Vereinigten Staaten weltweit die Führung. Dort verliert die Tabakindustrie Schadensersatzklagen und muß Kompensationszahlungen für die verursachten Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe zahlen. Weitreichende Rauchverbote und Diskriminierung lassen die Raucher in den USA langsam zu einer gesellschaftlichen Randgruppe werden.
Europa hängt noch um Jahre hinterher, auch wenn die EU einige Tabakrichtlinien verabschiedet hat. 2004 erließ Irland als erstes EU-Land umfangreiche öffentliche Rauchverbote.


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5. Der Tabak als Steuerobjekt

Der Ruhm, als erster den Tabak der Staatswirtschaft dienstbar gemacht zu haben, gebührt wohl Karl I. von England, der schon 1625 eine Art Rohtabakmonopol verordnete, indem er die Pflanzer in den amerikanischen Kolonien zwang, ihr Erzeugnis gegen einen bestimmten Preis an die englischen Behörden abzuliefern.
Nach Richelieus Steuerplänen wurde in Frankreich 1629 eine Steuer von 30 Sol (l Sol = sou = 5 Centimes) auf jedes aus dem Auslande eingeführte Pfund Tabak gelegt. Das französische Beispiel fand allenthalben Nachahmung. Der Herzog von Mantus vergab erstmals gegen einen jährlichen Pachtbetrag von 16 900 Lire ein Verkaufsmonopol von Branntwein und Tabak. In der Lombardei, in Piemont, in Venedig machte dieses Verfahren rasch Schule. Die Republik Venedig bewilligte nur bestimmten Gemeinden, besonders im Gebiet des Brentatales, das Recht zum Tabakanbau und führte 1659 den sog. Tabakapalto ein, d.h. die entgeltliche Weitergabe des ausschließlichen Rechtes zur Einfuhr und Erzeugung sowie zum alleinigen Vertrieb des Tabaks an einen Unternehmer.
Nach dem venezianischen Vorbild übernahmen die meisten europäischen Kulturstaaten die Monopolverpachtung, den Tabakapalto. So der Kirchenstaat (ein päpstlicher Erlaß von 1657 gestattete nur den Juden in Ferrara die Tabakerzeugung, weil diese „mehr dazu begabt seien, damit Handel zu treiben, als andere Leute"). Weiter folgten Portugal, Österreich, Bayern, Frankreich (1674), Rußland, Spanien mit den Kolonien (1730), Toskana, Sardinien und endlich 1850 Ungarn.

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6. Geschmackswandlungen im Tabakgenuß



Während in England, Holland und in der Türkei zunächst vorwiegend das Pfeifenrauchen gepflegt wurde, entwickelte sich in Spanien, Italien und Frankreich eine andere Art des Tabakgenusses, das Schnupfen. Namentlich im Frankreich Ludwigs des XIII, hielt man Pfeifenrauchen mit der Würde der Adeligen und der Anmut der Damen für unvereinbar. Das Schnupfen hingegen ward für zierlicher, eleganter und hoffähig gehalten. So kam es, daß der niedere Teil der Bevölkerung nach wie vor Pfeife rauchte, die Vornehmeren aber sich in wachsendem Maße dem Schnupfen ergaben. Man bediente sich dazu der Tabakdose (tabatiere), die von Frankreich aus kulturgeschichtliche Bedeutung erlangte. Friedrich der Große war bekanntlich einer ihrer berühmtesten Freunde.



Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann das Zigarrenrauchen Mode zu werden. Die erste deutsche Zigarrenfabrikation wurde 1780 in Hamburg von einem gewissen H. Schlottmann aufgenommen, der die notwendigen Fachkenntnisse in Spanien erworben hatte, aber der weitaus größere Teil des Zigarrenbedarfs wurde vom Ausland bezogen.


Während die Zigarre mengenmäßig das 19. Jahrhundert beherrschte, wandte sich die Gunst der Raucher etwa seit den 80er Jahren des neunzehnten Jahrhunderts immer mehr der Zigarette zu. Auch die Zigarette wurde zuerst in Spanien bekannt, von wo aus sie nach der Türkei gelangte. Durch englische und französische Offiziere, die am Krimkrieg (1853—1856) teilgenommen hatten, wurde die Orientzigarette in Europa verbreitet. Als türkische und russische Zigaretten schließlich in allen größeren Städten Europas beliebt geworden waren, dauerte es nicht mehr lange, bis in den verschiedenen Ländern eine eigene Zigarettenindustrie entstand, Die erste Fabrik in Deutschland wurde 1862 in Dresden errichtet, wo die Petersburger Firma Laferme mit einem Tabakschneider und sechs Arbeiterinnen eine Filiale eröffnete. Dresden blieb bis zum 2. Weltkrieg die Metropole der Zigarettenindustrie in Deutschland.



So wie schon einmal die eigentliche Verbreitung des Tabaks in Europa während eines großen Krieges (1618—1648) vor sich ging, so verdankt auch die Zigarette ihren jüngsten Siegeszug einem Weltkrieg (1914—1918). Nach der Weltkriegserfahrung fielen von den wichtigsten Genußmitteln Bier, Branntwein, Kaffee und Tee in mehr oder weniger  starkem Maße aus, während der Tabak eine erhebliche Zunahme erfuhr. „Die Begründung dafür: Tabak bildet im Genußmittelkonsum eine Ausweichmöglichkeit und dann ist er ein Entspannungsmittel, das in solchen Zeiten der politischen Hochspannung besonders begehrt ist."

"Auch im ersten und zweiten Weltkrieg wurde an der Front stark geraucht. Der Konsum stieg während des Zweiten Weltkrieges rapide an. Es galt als patriotischer Akt den Soldaten Zigaretten zu schicken. Fast alle rauchten, das Laster verband und ließ neue Kontakte entstehen. Außerdem verwendeten sie die "Kippen" als Beruhigungsmittel, um sich zu entspannen, die Müdigkeit zu unterdrücken und Hungergefühle zu überdecken." Zitat Zeit Online
 
Das Auffällige in der Geschichte des Tabaks besteht nicht so sehr in dem Umstande, daß die Völker diesen Genuß trotz der schärfsten Verbote angenommen und zäh behauptet haben, sondern vielmehr darin, daß der Tabakgenuß so rasch in Aufnahme gekommen ist, trotzdem er fast bei jedem Individuum anfangs nichts weniger als Wohlbehagen erregt. Das Verlangen nach Reizmitteln irgendwelcher Art scheint eben tief in der menschlichen Natur begründet zu sein. Hat doch fast jede größere Volksgruppe auf dem Erdrund irgendeinen Stoff in der Natur ausfindig gemacht und lieb gewonnen, der als Nervenreizmittel anzusprechen ist und in diesem physiologischen Sinne dem Tabak ähnelt. Es sei nur erinnert an das Opium- und Haschischrauchen der Chinesen und Vorderasiaten, an das Betelkauen der Melanesier und Ostasiaten, an die Bowle (Kawa) der Polynesier und das Kraut der Dadia und die Cannawurzel der Hottentotten.



Von diesen und ähnlichen Reizmitteln unterscheidet sich aber der Tabak besonders dadurch, daß er bei allen Völkern, denen er zugeführt wurde, bedingungslos Eingang gefunden hat, während die anderen Genußmittel über eine gewisse lokale Verbreitung nicht hinausgekommen sind.
Es ist demnach keine Frage, daß der Tabak das allgemein menschliche Bedürfnis nach Reizmitteln in einer Weise befriedigt, wie es kein anderes Natur- oder Kunstprodukt vermag, und man darf, ohne sich der Übertreibung schuldig zu machen, behaupten, der Tabak habe sich die Welt erobert.

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7. Der Tabakanbau um Nürnberg

Wenn sich auch das Jahr nicht mehr sicher feststellen läßt, so steht doch. fest, daß sich um Nürnberg das erste Tabakbaugebiet in Bayern entwickelte. Nach Hornung, Cista medic, epist. Nbgae. 1626 p, 227, wurde um Nürnberg schon 1601 Tabak gepflanzt. Diese Nachricht kann nicht mehr nachgeprüft werden.
In der Literatur wird mehrfach, so auch von dem trefflichen Kenner der Nürnberger Geschichte, Ernst Mummenhoff, mit dem Hinweis argumentiert, daß für diese Zeit der Tabakbau noch nicht angenommen werden könne, weil die Tabakpflanze angeblich erst 1620 durch den Straßburger Kaufmann Robert Königsmann aus England nach Deutschland gebracht wurde.
Die Mehrzahl der Autoren ist der Meinung, daß um 1630 erstmals Tabak im Nürnberger Gebiet gepflanzt wurde. Hans Jonathan Schwingshärlein hinter dem heilig Kreuz soll damit den Anfang gemacht haben, während der Tabakhandel durch Anton Stöckenhofer 1642 „angerichtet" wurde. „Es wurden die Tabakblätter von der Nürnbergischen Gegend so gut gefunden, daß gar bald ein ansehnlicher Handel mit denselben entstand. Die Blätter fallen nämlich schön gelb und breit, werden deswegen in Ansehung ihrer Güte gleich nach dem Virginischen gesetzt und dem Holländischen Amersforder Tobak vorgezogen“.
Während die Regierungen anderer, auch benachbarter Länder zunächst Tabakverbote erließen, die sich natürlich auch gegen den Anbau richteten, erkannte der Rat der freien Reichsstadt sehr früh im Tabak eine willkommene Einnahmequelle. Nürnberg war einer der wenigen Orte, die kein Tabakverbot gaben.
Gelegentlich einer Feuersbrunst, die am 31. März 1654 das Wirtshaus zum Schwarzen Kreuz eingeäschert hatte, beschäftigte sich der Rat auch mit dem „Tabaktrinken", das so sehr überhandnehme, und ob es nicht nach dem Vorgang benachbarter Städte zu verbieten sei, weil schon so viel Unglück dadurch entstanden sei. Man erinnerte sich, daß „in vielen Gärten in nächster Nähe der Stadt sowie in vielen Feldern des Knoblauchlandes Tabak angebaut werde".
In einer Sitzung am 23. Oktober 1654 befaßte sich der Rat neuerdings ernstlich mit der Tabakfrage. „In ganz Franken und Hessen sei der Bau und Gebrauch des Tabaks verboten, weil er den Menschen schade, die Felder aussauge und den Bauer vom Getreidebau abhalte." Bevor man jedoch Beschluß fassen wollte, sollte ein Gutachten des Kollegium medicum eingeholt werden, die Marktvorgeher wurden befragt, ob bei der Tabakhandlung und dem häufigen Anbau ein großer Nutzen zu gewärtigen sei und ob der Stadt ein großer Vorteil daraus erwachse und schließlich sollten sich erfahrene Gärtner äußern, ob der Tabak die Felder tatsächlich so stark aussauge, daß hernach nichts mehr darauf gebaut werden könne. Wie diese Gutachten ausfielen, wissen wir nicht.
Zwar liefen über die Tabakbauern und noch weit mehr über die Tabakspinner fort und fort zahlreiche Beschwerden ein, aber von einem Tabakverbot wird nichts bekannt; ja es scheint, daß der Tabak auf Kosten des Getreidebaues sich immer mehr ausbreitete, so daß der Rat 1657 in Erwägung zog, ob man nicht doch den Tabakbau wenigstens einschränken müsse, und zwar so, daß den Bauern je nach Größe ihres Besitzes ein gewisser Bruchteil desselben dafür eingeräumt werde, damit nicht des Tabaks wegen eine Teuerung unentbehrlicher Sachen verursacht werde.
 
Die Gärtner und Bauern weigerten sich anfangs, von den mit Tabak bepflanzten Feldern den Zehnten zu geben, weil sie dies nur von den vier Banden — Roggen, Weizen, Gerste und Hafer — schuldig seien. Der Rat aber verfügte, „weil der Tabak keine Küchenspeis, also zu Gärtnereien nicht gehörig", ist der Zehent unweigerlich abzustatten.
Neue Klagen wurden laut: So netzten die Bauern die Blätter, um ein größeres Gewicht zu erzielen. Andere mischten den Geiz (= der aus der Blattachse nach­gewachsene Trieb), die Stengel und „all ander untüchtiges Genüst" unter die Spinnblätter. Ein Franz von Flamerdin aus Frankfurt kaufte 1659 zu Buch, Kraftshof und den anliegenden Dörfern den Tabak und versandte ihn direkt von dort, so daß der Stadt die Waaggelder entgingen.
Solche und ähnliche Beschwernisse veranlaßten den Rat am 17. Januar 1658, eine Tabakordnung und ein Tabakschauamt einzuführen. Ohne vorherige Schau durfte nichts verkauft werden. Die Schaugebühr betrug für den Zentner Blätter 6 Kr., für den Zentner Geiz die Hälfte. Nichtsdestoweniger wurden die Bestimmungen dieser ersten Tabakordnung weiterhin umgangen. Nach wie vor wurden die Blätter auf dem Felde „nach dem Gesicht und Tagwerk zu 9 Ztr. gerechnet" verkauft und nicht zur Waage gebracht. Der Rat erneuerte deswegen am 4. Januar 1671 und abermals am 21. August 1722 die Tabakordnung von 1658 und bestellte nunmehr zwei Vorgeher oder Schauer.
Nach der Tabakordnung soll „ein jeder, so dazu Lust und hiervon Wissenschaft hat, den Tobak an bequemen, tauglich und tunlichen Orten pflantzen, hegen und abwarten". Die Tabakblätter sind, „ehe etwas davon verkauft wird, unfehlbarlich in die Waag zu bringen". Nur im Notfalle können sie im Beisein eines verpflichteten Ballenbinders in anderen Häusern abgewogen werden. Aber auch dann ist den Vorgehern Mitteilung zu machen und die Schaugebühr von 6 Kr. und 1 Kr. Waaggeld zu entrichten. Wer aber den Tabak auf dem Felde verkaufen will, hat dies erst dem Vorgeher anzuzeigen, durch diesen schätzen zu lassen und die gleiche Gebühr zu erlegen. Für die dürren Blätter beträgt die Schaugebühr je Zentner 6 Kr., das Waaggeld 2 Kr. und außerdem 2 Kr. Aufsatzgeld.
Wenn aber der Tabak „mit allzu vieler Benetzung oder in anderer Wege der Ordnung zuwider gehandelt befunden wird, soll das unzulässige, eingemengte, verfälschte und schädliche Gut nicht allein abgesondert und entweder ins Wasser oder an gemeine Schutt geworffen, sondern auch die Verfälscher und Betrüger, ändern zum Abscheu und Exempel, ihrem Verbrechen nach ernstlich angesehen und abgestrafft werden". Für die Untertanen fremder Herrschaften, die „ihre erbaute Taback-Blätter zum Verkauft in hiesige Stadt und in Eines Hoch-Edlen Raths Gebiet bringen", sollte die Ordnung gleichfalls verpflichtend sein.
Die Tabakblätter, „so die hiesigen Angehörigen und Unterthanen erbauen und verkauften", müssen in erster Linie den „hiesigen Burgern, die sich davon ernähren und hinbringen", zum Verkauf angeboten werden. Der Rohtabak wurde z. T. in großen Fässern ausgeführt, so etwa nach Hamburg, Bremen, Holland, „um dorten eine bessere Zurichtung und einen lieblicheren Geschmack und Geruch zu erhalten". Hernach, „wann er auf eine andere Form gebracht ist, kommt er wieder zu uns und wird weiter verführt". Zum anderen Teil wurde der Tabak in Nürnberg selber und den zu Nürnberg gehörigen Orten, wie Lauf, Hersbruck und Worzeldorf versponnen. Der Geiz hingegen ging vorwiegend nach Italien, wo er zu Schnupftabak verarbeitet wurde.
Was die Güte des Nürnberger Tabaks angeht, so erfreute er sich eines guten Rufes. „Der um Nürnberg angebaute Tobak ist unter allen Deutschen der best, indem er dem aus Maryland am nächsten kommt“.
Mit dem Tabakbau nahmen auch die Tabakfabrikationen und der Tabakhandel immer größeren Umfang an. Die Tabakspinner, „sonderlich das Junggesindlein" machten dem Rat „wegen allerlei Insolenz und Ungebühr" oft zu schaffen. Sie verdarben die Arbeit, waren unfleißig und liefen gar aus dem Dienst; andere, welche allhier abgerichtet worden, „verdingten sich zu anderen fremden unberechtigten Tabakfabrikanten". Diese hinwieder beschwerten sich des öfteren, daß zu „Wörth und im Gostenhof, wie auch in einigen um hiesige Stadt gelegenen Gärten und Dorfschafften, als zu Erlenstegen, Mögeldorff, Almoßhof, Krafftshof, Buch, Gründlach etc. allerhand Stümpeleyen mit dem Tabakspinnen und heimlichen Verschleichen desselben getrieben und viel untüchtiges Gut fabriciret werde".
Besonders unlieb vermerkte der Rat, daß auch die Bauern das Tabakmachen anfingen. So zeigten die Töchter eines gewissen Peter Fasold den Bauern auf den Dörfern das Tabakspinnen. Zu Fürth und Eitersdorf wurde bereits Tabak zugerichtet. Der Rat verfügte am 17. Januar 1660, die beiden Fasoldschen Töchter, zusammen mit einer anderen Weibsperson, die gleichfalls die Bauern im Tabakspinnen unterwiesen hatte, ins Loch zu legen.

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8. Der Tabakanbau im Markgrafentum Ansbach

Der sehr bedeutende Tabakbau um Nürnberg läßt vermuten, daß auch in der weiteren Umgebung Nürnbergs, also in dem damals vorwiegend zum Fürstentum Brandenburg-Ansbach gehörigen Gebiet, dem Tabakbau ein großes Interesse entgegengebracht wurde.
In der Literatur findet sich gelegentlich die Behauptung, daß in unserem heutigen mittelfränkischen Tabakgebiet der Anbau durch pfälzische Bauern, die unter Ludwig XIV. aus ihrer Heimat vertrieben wurden, eingeführt worden sein soll. Dem steht die Tatsache entgegen, daß mit Sicherheit schon um 1650, wenn nicht wesentlich früher, der Tabakbau um Nürnberg heimisch war.
In Schwabach wurde bereits 1651 ein Tabakverkäufer, nämlich der Tabac-Melber Hannß Hoffmann, erwähnt. In den Stadtrechnungen von 1663 erscheint erstmals der Tabakzehent. Eine Einnahmequelle für die Stadt bildete auch das Abwiegen des Tabaks auf der Fronwaage unter dem Schwabacher Rathaus. Für das Aufhängen und Lagern des Tabaks standen die Böden des Rathauses zur Verfügung, ebenso wurden die Böden der hochgiebeligen Häuser am Marktplatz und an der Königstraße als Tabakböden benützt. Ähnlich wie für Nürnberg, erschien 1673 auch für das Markgrafentum Ansbach eine Tabakordnung, über deren Inhalt allerdings nichts mehr bekannt ist. 1683 ritt bei einer Besichtigung des Tabaks der Schwabacher Stadtschreiber selbst mit um die Flur.
Nach dem Beispiel anderer Länder wurde 1684 auch im Markgrafentum der Tabak-apalto eingeführt. In Schwabach wurde eine Tabakfabrik eröffnet. Ihr Besitzer, Martin Ramler, sollte allein berechtigt sein, Tabak im Markgrafentum zu verkaufen. Wer unter dem Vorwand, der in Schwabach fabrizierte Tabak sei nicht gut oder zu teuer, seinen Bedarf an einem fremden Ort deckte, sollte mit einer Strafe von 1/2 Taler je Pfund bedacht werden. Wenn dabei auch Rohtabak eingeführt wurde, so kam in der Fabrik in Schwabach doch in erster Linie Schwabacher Gut zur Verarbeitung. 1685 erhielten drei Tabakspinner das Bürgerrecht in Schwabach.
Am 10. August 1713 bekam ein Wilhelm Stock aus Hameln das Privileg, virginischen Tabak, den er aus England in vorzüglicher Güte bezog, im Markgrafentum abzusetzen, jedoch nur in Briefen, nicht auch gerollt. Das Recht der Einheimischen, den inländischen Tabak in Rollen zu spinnen und zu verkaufen, blieb dabei unangetastet. Die einheimischen Tabakspinner jedoch wollten sich an der Anfertigung des Rollentabaks nicht genügen lassen, sondern strebten dahin, inländischen wie importierten Tabak „zu kärben und in Brieffen zu versilbern".
Als Markgraf Karl Wilhelm Friedrich (1729—1757) mit Reskript vom l. Mai 1738 das Monopol überhaupt für den Tabakhandel einführte, blieb die private Tabakfabrikation dabei unbeeinträchtigt. Doch durfte sie keinen Tabak im Lande vertreiben, sondern mußte ihr Erzeugnis außer Landes führen.
Um im folgenden einige Orte herauszugreifen, so begann bei Kornburg der Tabakbau zwischen 1665 und 1680 und nahm sogleich sehr überhand, den Getreide- und Futterbäu verdrängend. Die Pfarrscheune wurde vielfach zum Tabaktrocknen verwendet. Um 1700 werden daselbst die ersten Tabakspinner erwähnt.
In den Schwander Kirchenbüchern kommt 1687 zum ersten Male ein Dobakpresser vor. 1696 ist die Rede von einem Dobakspinner Georg Kühnlein in Schwand. Nach dem Taufregister für Rednitzhembach gab es dort 1746 gleichfalls mehrere Tabakspinner, während 1759 ein Tabakfabrikant Johann Michael Hausner erscheint, 1768 ein ebensolcher namens Sebastian Mizam.
Für die Katzwang-Reichelsdorfer Gegend spricht ein Pfarrbericht von 1721 vom Tabakbau. Wiederholt begegnen uns in den Jahren 1720 bis 1770 Tabakhändler und Tabakspinner in Reicheisdorf, Mühlhof und Gerasmühle.
Nach Joh. Bernhard Fischers Beschreibung des Fürstentums Ansbach vom Jahre 1787 wird der Tabakbau besonders in den Oberämtern Cadolzburg, Roth, Schwabach und Windsbach gepflegt. „In der Markung der Stadt Roth werden die mehresten Feldungen entweder mit Korn besät oder mit Tabak bepflanzt. Im Gegensatz zum Getreide bringt der Tabakbau eine ziemliche Summe Geldes ein. Dieses Produkt geht meistens in gesponnenen Rollen oder geschnitten in die benachbarten pfalzbaierischen Lande, auch nach Schwaben, und macht einen beträchtlichen Handlungs­ und Nahrungszweig aus."
Im Oberamt Schwabach wird gleichfalls der Tabak als der Hauptnahrungszweig der dortigen ländlichen Bevölkerung bezeichnet. Der meiste Tabak von hier geht nach Bremen, und es wäre zu wünschen, daß durch den Anbau edlerer Pflanzen auch eine bessere Sorte Tabak als Gemeingut gewonnen werden möchte. An anderer Stelle bemerkt der Verfasser, daß von Bremen der Tabak mit einem erheblichen Verlust zubereitet wieder zurückkommt, und durch die Krämer und Kaufleute abgesetzt wurde.
Tabakfabrikation und Tabakhandel brachten nicht nur Geld ins Land, sondern erhielten durch den Tabakbau eine Menge geringer Leute. Bei einem jährlichen Verschleiß von wenigstens 8000 Zentnern wurden 56 000—60 000 fl. umgesetzt. Nach einer Statistik des Fürstentums Ansbach von 1805 waren in den Schwabacher Tabakfabriken 100 Arbeiter beschäftigt. Der Wert der Schwabacher Fabrikation belief sich auf 27 205 fl., der des ganzen Fürstentums auf 62 740 fl. Der Wert der Schwabacher Ausfuhr wird mit 26 099 fl., der des ganzen Fürstentums mit 57 936 fl. angegeben. Die Schwabacher Fabrikation machte 43 Prozent, die Schwabacher Ausfuhr 45,2 Prozent von der des ganzen Fürstentums aus, 1810 waren in 13 Tabakfabriken in Schwabach 101 Arbeiter beschäftigt. 1825 zogen die letzten Tabakfabrikanten, David und Georg Bestelmeyer, nach Nürnberg. Die Tabakindustrie in Schwabach kam damit zum Stillstand.
In der Gegend von Thalmässing, Gunzenhausen, Triesdorf und Merkendorf wurden in der Zeit vor 1795 ebenfalls Versuche im Tabakbau gemacht. „Da aber das Erdreich in diesen Gegenden immer so gut ist, und also ein starker und fetter Tabak darauf wächst, welcher nicht gelb, sondern schwarzgrün in der Farbe bleibt, auch wegen seiner salpetrigen Teile zum Rauchtabak zu stark ist, konnte ihn der Landmann nicht mit Nutzen absetzen." Philipp Jakob Kientzler in Roth, der 1795 eine Schrift „nützliche Verbesserung des Tabakbaues" veröffentlichte, empfahl den Bauern in dieser Gegend neuerdings den Anbau des Tabaks, „da sich nunmehr eine Schnupftabakfabrik in Roth befindet, welche diese Sorte starken und fetten Tabak so lieb als gelben kaufe". Kientzler hat, wie er selbst sagt, in 18ähriger Tätigkeit manchen nützlichen Vorteil im Tabakbau gefunden. Er will den Anbau, „welcher von jeher eines der nützlichsten Landesprodukte erzeugte", aus folgenden Gründen besonders gefördert wissen:
1. Tabak ist der größte Handelszweig. Fremdes Geld kommt dadurch ins Land und mit Hamburg und Bremen kann ein ansehnlicher Tauschhandel getrieben werden.
2. Bei der Pflanzung sowohl wie bei der Verarbeitung können viele brotlose Menschen beschäftigt werden.
3. Die Kriegszeiten verursachten einen hohen Preis des Rohtabaks, so daß der Landmann für seine Mühe reichlich belohnt wird.
4. Durch die Tabakpflanzung werden die Brachfelder vom Unkraut gereinigt, so daß im darauffolgenden Jahr eine reichlichere Kornernte zu erwarten steht.
 
Gerade dieses letztere Argument spielt auch im heutigen Qualitätstabakbau eine besondere Rolle. Durch den Unabhängigkeitskrieg der Vereinigten Staaten von Nordamerika ist der Tabak tatsächlich sehr im Preis gestiegen, „weil er sehr stark nach Hamburg, Bremen, Holland verschickt wurde". (Für Hanauer Gut beispielsweise wurden 12—15 fl., für die besten Sorten sogar 20 fl. je Zentner bezahlt. Diese Preissteigerung bewirkte, daß der Tabakbau wieder eine größere Ausdehnung gewann, nachdem in den Jahrzehnten zuvor durch die Einfuhr billigen ausländischen Tabaks, besonders aus Virginien, die Anbaufläche stark zurückgegangen war.)
Zusammenfassend kann über diesen ersten Abschnitt gesagt werden: Nach anfänglichem Widerstand seitens der Regierungen mit Ausnahme der Reichsstadt Nürnberg hat der Tabakbau in allen Teilen des nachmaligen Königsreiches größtes Interesse gefunden. Das Gebiet um Roth, Schwabach, Nürnberg, Erlangen mit seinen Sandböden steht mit Abstand an der Spitze, überall erblickt man im Tabak eine vorzügliche Einnahmequelle. Die Qualität sucht man zwar, so etwa in Nürnberg, zu verbessern, im Übrigen aber wird auch viel „Gemeingut" gebaut. Nicht umsonst fordert ein anonymer Schreiber in einem landwirtschaftlichen Almanach schon im Jahre 1780 die deutschen Tabakbauern auf, zu alten und besseren Methoden zurückzukehren und eine Verwahrlosung des Rohproduktes in ihrem eigenen Interesse zu verhindern.

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Quelle und Literatur:
bei den Kapiteln 1 - 6  ein Artikel über den Tabakgenuss in Wikipedia: 
Bild: Zigarettenspitze: Audrey Heburn
Bild: Marlboro: Eric Lawson
weitere Quellen und Literatur: siehe Literaturangabe


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