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Ehemaliges Schul- und Mesnerhaus in Leerstetten, Hauptstr. 4, Fl. Nr. 418/2

 

Am Tag der Einweihung zum ev. Gemeindehaus

 

Dieses Gebäude ist in die Denkmalschutzliste aufgenommen und dort wie folgt beschrieben: "Altes Schulhaus, 2-geschossiger Sandstein-Quaderbau, mit Walmdach, 1836 erbaut".

Das beim Grundbuchamt Schwabach geführte Bestandsverzeichnis ergänzt, dass auf dem gleichen Grundstück noch eine Pfarrscheune, eine Holzlege, l Stallung, l Waschhaus und Abortanlagen sich befinden.

Bis vor der zuletzt durchgeführten Renovierung wies das Hauptgebäude im ersten Stock einen Schulsaal, ein kleines Nebenzimmer sowie zwei Zimmer für den betreffenden Lehrer aus. Im Erdgeschoss waren die übrigen Räume für die Lehrerfamilie untergebracht.

Nach dem Krieg fand die aus Jugoslawien vertriebene Familie Gerstner in den zwei oberen Zimmern einen bescheidenen Unterschlupf. Hier betrieb der Schneidermeister Gerstner für eine längere Zeit eine Schneiderei.

Da die Lehrerfamilie Dürr Anfang der 50-er Jahre an der Carl-Dürr-Str. ein Wohnhaus errichten ließ, wurde das Erdgeschoss dieses alten Schulgebäudes frei, in das nun die Mesner-Eheleute Eder mit ihren Kindern einzog..

Nachdem die Familie Gerstner ausgezogen war, wohnte in einem der oberen Zimmer einige Jahre noch der spätere Schulleiter Richard Eder.

Bis zur Auflösung des Schulverbandes Leerstetten-Großschwarzenlohe im Jahr 1961 und darüber hinaus bis zur Fertigstellung des Schulhaus von 1963dreiklassigen Schulhauses an der Schwabacher Straße diente das alte Schulhaus nochmals zur Unterrichtung der Volksschüler.

Trotz vieler kleiner Reparaturen konnte das Gebäude nur noch durch eine Generalsanierung vom endgültigen Verfall gerettet werden. Nachdem die Kreisbehörde dank des Einspruchs des Denkmalschutzes von der geplanten Straßenführung über das Fl. Stück Nr. 418/2 abgegangen war, konnte im Februar 1982 mit der Renovierung unter der fachlichen Leitung des Architekten Wolfgang Dinkler aus Kleinschwarzenlohe begonnen werden.

Damit begann für den seit 1954 hier tätigen Pfarrer Gebhart Eberlein seine letzte große Baumaßnahme auf dem kirchlichen Sektor in Leerstetten.

Zu den über 802 000 DM teuren Bauaufwand steuerte die politische Gemeinde einen Zuschuss von 200 000 DM bei und kaufte sich damit frei von der ursprünglichen Verpflichtung, für den Unterhalt der Gebäude im Anwesen Hauptstr. 4 aufzukommen. Die Kirchengemeinde verpflichtete sich andererseits, die neugeschaffenen Räume der Allgemeinheit und der Jugend zur Verfügung zu stellen.

Am 20. 02. 1983 fand dann unter der Beteiligung der Prominenz der Öffentlichkeit und der Kirche die Einweihung nach einem vorangegangenen Gottesdienst statt.

Trotz erheblicher finanzieller Belastung feierte man die gelungene Renovierung. Der evangelischen Kirchengemeinde stehen nun in diesem Haus ein großer und ein kleiner Saal, ein Konferenzzimmer, zwei Küchen, ein geräumiger Bodenraum, ein Keller und auf jedem Stockwerk sanitäre Anlagen zur Verfügung.

 

Zur Denkmalbeschreibung des ehemaligen Schulhauses

 

Schwanstetten im Juli 2010

Alfred J. Köhl

 

Schlüsselübergabe bei der Einweihung durch Architekt Wolfgang Dinkler

aufbereitet im Juni 2023

Alfred J. Köhl