Leerstetten - Hauptstraße
Der Friedhof in Leerstetten (Flur Nr. 172) an der Hauptstraße
Der Leerstetter Kunst- und Bauschlosser Hermann Abraham entwarf und fertigte dieses Eingangstor. Am 02. 08. 1998 wurde es von Pfarrer Klaus Fohrn feierlich eingeweiht.
Der Friedhof:
In der Chronik wird uns berichtet, dass 1607 in Leerstetten ein neuer Friedhof angelegt wurde. Man benötigte den Platz südlich der Kirche Peter und Paul, auf dem der alte Friedhof gewesen war, für ein Mesnerhaus mit Schule. Schon kurze Zeit später, im 30 jährigen Krieg, wurde dieser neue, für ein Dorf wie Leerstetten großzügige Friedhof leider für die vielen Kriegsopfer dringend benötigt.
So wurde am damaligen südlichen Ortsrand ein Gelände „umfriedet" - der neue Friedhof. Von dieser Umfriedung sind heute noch zwei Mauerzüge vorhanden: die nördliche Grenze zum Altort und eine Begrenzungsmauer nach Westen, die heute aber längst wegen der notwendigen Erweiterungen ihre Funktion verloren hat.
Zusammen mit diesen Sandsteinmauerzügen aus dem frühen 17. Jahrhundert wurde auch ein liegender Grabstein, ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert und einige weitere Grabstätten des 19. Jahrhunderts in die Denkmalliste der Marktgemeinde Schwanstetten aufgenommen.
Dem
Andenken der guten
lieben Gattin, Mutter
und Schwester
Frau
Anna Barbara
Andreä
in Leerstetten
Geb. d. 19. Okt. 1798
Gest. d. 5. Sept. 1859
Liegender Grabstein aus dem 17. Jahrhundert. Eine ähnliche Grablege diente in Schwand als Richtergruft.
Auf dem Luftbild erkennt man in der Bildmitte oben den ursprünglichen Friedhof, darunter die erste Erweiterung nach Westen und Süden (Richtung Wasserturm) bevor die zuletzt vorgenommene großzügige Erweiterung (erkennbar am neuen Wegenetz) erfolgte.
Die großzügige Erweiterung des Friedhofes, die am Ostermontag des Jahres 2010 feierlich eingeweiht wurde, ermöglicht jetzt zusätzlich zu den bisher schon üblichen Bestattungsformen auch auch Baum- und Urnenrohrbestattungen.
Neben der neuen Aussegnungshalle prägt auch die Plastik „Auferstehung" das Erscheinungsbild des neuen Teils des Friedhofs.
Die Statue, ebenfalls Ostern 2010 eingeweiht, wurde vom Metallhandwerker Henry Mailer aus Abenberg geschaffen.
"Sie symbolisiert einen menschlichen Körper aus oxidierendem Stahl, der die irdische Vergänglichkeit ausdrückt. Der Körper wirkt jedoch nicht hinfällig, sondern steht aufrecht mit erhobenen Armen, den Blick zum Himmel gerichtet. Ihn umgeben feste Bande des Glaubens, ausgedrückt durch Stangen aus dauerhaftem Edelstahl. Diese halten ihn aufrecht und tragen ihn förmlich aus dem Grab."
Quelle und Literatur:
Denkmalkartierung der Marktgemeinde Schwanstetten von 1995, Autor Hermann Schubach M.A. (Magister Artium)
Das Luftbild ist ein Ausschnitt der Aufnahme von Hajo Dietz, Nürnbergluftbild
Artikel im Schwabacher Tagblatt vom 07. April 2010 "Ort der Ruhe und Begegnung" über die Einweihung der Friedhofserweiterung
Schwanstetten im Oktober 2011, ergänzt im Oktober 2013
Alfred J. Köhl