Zum ersten Todestag unseres zweiten Pfarrers hier in der Kirche zur heiligsten Dreifaltigkeit in Schwand möchte ich versuchen einen ganz speziellen Nachruf zu gestalten:
Auszug aus dem Requiem am 20. April 2016 in St. Helena, Neumarkt:
Erinnerung an unseren ersten katholischen Pfarrer in Schwand, Johann Spies
Es gab zwar schon einmal eigene katholische Pfarrer in Schwand, Wolfgang Schweicker (1502 – 1505), Johann Schmutzer (1505) und Konrad Scheid (1505 – 1518), aber für uns ist Johann Spies der Erste.
Seit 1754 läutet die Premserglocke über das Hembachtal und die stillen Wälder und lässt die Erinnerung an jenen „Blinden von Schwand“ weiterleben, dessen Schicksal uns noch heute anrührt:
Am 18. August 1681 in Schwimbach geboren erlernte er das Bäckerhandwerk und kam als mittelloser Geselle 1704 nach Schwand. Als vorwärtsstrebendem jungen Mann war es ihm gelungen, sich durch Fleiß, Ehrlichkeit und Sparsamkeit emporzuarbeiten. Als er 1708 die Metzgerstochter Anna Maria Treiber aus Offenbau ehelichte, konnte sich das junge Paar wohl auch durch die Mitgift der Braut die Bäckerei seines Meisters samt Haus käuflich erwerben. Von Anna Maria wird berichtet, dass sie als Ehegesponsin durch ihre Emsigkeit und Sparsamkeit die Schränke und Truhen noch mehr füllen half. Inzwischen selbst Meister geworden, hatte er eine glückliche Hand, das Geschäft ging gut, so dass er zu Wohlstand und Ansehen unter den Leuten kam.