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Das 1983 erbaute Rathaus als Teil des neuen Ortszentrums:


 

35 Jahre neues Rathaus   - 40 Jahre Schwanstetten   -  2018:

 
1978 war die Gebietsreform in Bayern – und unsere Gemeinde ist „ein Kind“ davon.
(Zur „Entstehung“ und Namensfindung demnächst mehr in Geschichte und Geschichten).

 
1972: Die Stadt Nürnberg konnte die ganzen südlichen Stadtteile, wie Worzeldorf, Katzwang, Kornburg u.a., eingemeinden. Sie plante alsbald eine Stadtbahn über Kornburg, Großschwarzenlohe bis Leerstetten und Schwand. Die Entwicklungspläne hierzu wurden vom Büro Hennig und zwei weiteren Kollegen erstellt (und im Laufe der Zeit dann – leider- eingestellt. Begründung: „unrentabel“!!)
 
Die beiden Bürgermeister Leonhard Kohl von Schwand und Fritz Meyer von Leerstetten überlegten schon lange vor der Reform, ob sie ihre Gemeinde zusammenführen könnten. Daher auch der gemeinsame Schulhausbau 1971 im jetzigen neuen Ortszentrum.


Sie spannten die 3 Architektenkollegen Jurck, Schlegtental und Hennig zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts zusammen und ließen sich probehalber von jedem Büro einen Bebauungsvorschlag machen.
Aufgrund dieser "Wettplanung" erhielt Architekt Hennig dann den Auftrag für die Entwicklungs- und Flächennutzungsplanung der Gemeinden, sowie später für die Bebauungsplanungen.
Große Probleme bildeten die Wasserversorgung, die Kanalisation, die öffentliche Erschließung und der Wald, der damals in Bayern starb und von dem dann auch noch einiges für das neue Ortszentrum weichen musste.
Am 01. Mai 1978 erfolgte schließlich der Zusammenschluss der beiden Gemeinden mit ihren jeweiligen Gemeindeteilen (Schwand und Leerstetten mit Furth, Hagershof, Harm, Holzgut und Mittelhembach). Unmittelbar danach wurde die Planung des Gemeindezentrums mit dem Bau des Rathauses und der Gemeindehalle vorangetrieben.


"Wenn ich mich recht erinnere, hat sich damals der "neue" Gemeinderat Bauten von mir angesehen und danach den Planungsauftrag an mich erteilt.
Meine Gebäude sollten immer - jeweils als eine „Gesamtplastik“ - unverwechselbar sein.
Daher bin ich dankbar, in Schwanstetten Bürgermeister und Gemeinderäte gefunden zu haben, die den Mut hatten, diesen Weg mit mir zu gehen."



Das Zentrum sollte ein grünes Zentrum werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Thiele entstand der schöne Weiher, auf dem auch der neue Namensgeber, der Schwan, schwimmen soll.
Weil wir in Deutschland kein Beispiel für die Planung fanden, orientierten wir uns an neuen Ortszentren in Finnland.
 
Das Rathaus ist eigentlich ein altes fränkisches Pfarrhaus, welches - natürlich nur gedanklich - in der Mitte auseinandergebrochen und diagonal zueinander gestellt wurde. Das Treppenhaus verbindet die beiden Würfel. Der Gemeindesaal ist auf einen der beiden Würfel aufgesetzt und im Kontrast zur darunter liegenden Sandsteinfassade voll verglast.

 
Die Gemeindehalle steht ebenfalls als große Plastik in der Landschaft. Durch den vorgezogenen Gaststättenpavillon und die niedrigen, der Halle vorgelagerten Nebenräume, wächst sie aus der Landschaft heraus und meidet dabei alles pomphafte und bildet keinen Kasten, wie viele der Dreifachsporthallen landauf - landab.


Das Ziel aller gestalterischen Bemühungen war die Schaffung eines Ortes der Identifikation, vielleicht sogar des Stolzes für die Bürger von Schwanstetten.


 
Auszug aus der Rede des Architekten Dipl.-Ing Albin Hennig, Architekt BDA
gehalten am 25.10.2003 anlässlich der 25 Jahr-Feier der Marktgemeinde Schwanstetten. Die gesamte Rede finden Sie als Anhang, ebenso einen Artikel im Schwabacher Tagblatt.


 
Schwanstetten am 01. Mai 2018, ergänzt im April 2023
Alfred J. Köhl
 

Anhang Größe
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hst-lokal6-038-050518.pdf (5.97 MB) 5.97 MB