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Kriegervereine

Ein Kriegerverein (auch Veteranen- und Soldaten, Kameraden- und Reservistenverein) ist eine in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisierte Gemeinschaft. Sie widmet sich der Betreuung der Kriegsgräberfürsorge, der Fürsorge von Kriegsopfern und Hinterbliebenen, der Errichtung von Kriegerdenkmälern und Gedenkstätten sowie der Reservistenbetreuung.

Bayerischer Soldatenbund 1874 e. V.

  Der Bayerische Soldatenbund (BSB) ist als Nachfolgeorganisation des Königlich Bayerischen Kriegerbunds 1874 in seiner Tradition verwurzelt, zugleich aber als der anerkannte Landes-Soldatenverband Bayerns auf die heutige Zeit und auf die Zukunft gerichtet.
  Ebenfalls ist der Bayerische Soldatenbund 1874 e. V. die Nachfolgeorganisation des Deutschen Soldaten- und Kameradschaftsbundes (DSKB)

Soldatenvereine in Schwand
 

  Nach dem Sieg im Krieg gegen Frankreich 1870/71 schossen überall im Reich Kriegervereine wie Pilze aus dem Boden. So auch in Schwand im Jahr 1873, als ehemalige Soldaten den „Veteranen- und Kampfgenossenverein Schwand und Umgebung“ gründeten. Vorstand wurde Michael Weiß.

Aus dieser Zeit sind noch das Vereinsbild aus Jahr 1914 und die am 29. Juli 1900 geweihte Fahne erhalten.


Im Jahr 1898 am 27. März gründete sich ein weiterer Verein der: „Soldatenverein Schwand und Umgebung“. Von diesem Verein ist nur noch die Gründungsurkunde (diese wird im Gemeindearchiv verwahrt) und das Vereinsbild von 1905 vorhanden. Vorstand war Christoph Hörl. Beide Vereine bestanden bis zum Ende des Ersten Weltkriegs nebeneinander.

Über beide Vereine sind sonst keine weiteren Unterlagen mehr vorhanden, sie wurden in der Silvesternacht 1899 bei einem Brand in der Oberen Mühle, in der sie aufbewahrt wurden, ein Raub der Flammen.
 




































Am Sonntag den 26. Januar 1919 trafen sich im festlich geschmückten Saal der Brauerei Johann Hörl beide Vereine zum Zweck des Zusammenschlusses. Michael Weiß, Vorstand des Veteranen- und Kampfgenossenvereins eröffnete die Versammlung. Er führte aus,

daß von dem Felde zurückgekehrten Kameraden der Antrag gestellt wurde es mögen die beiden Vereine, der Veteranen- und der Soldatenverein verschmolzen werden, wozu sich die Kameraden des Veteranenvereins bereiterklärten.*)  

Hierauf ergriff der Vorstand des Soldatenvereins Christoph Hörl das Wort. Als Bürgermeister begrüße ich, dass endlich der Zankapfel, die Spaltung der beiden
Vereine aus der Gemeinde verschwindet. Zur Ehrung der gefallenen Kameraden …soll ein Kriegerdenkmal errichtet werden das die Namen der gefallenen Krieger auf ewige Zeiten ehrt.*)

 
Sodann meldete sich Fritz Wehrer zu Wort. Er führte aus, dass er im Auftrag der Kriegsteilnehmer die Vereinigung in die Hand nehme. Die anschließende Wahl brachte folgendes Ergebnis:

1. Vorstand      Michael Weiß
2. Vorstand      Michael Wehrer

Der neue Vereinsname lautet:


Veteranen- und Kampfgenossenverein Schwand und Umgebung.



















Am 10. Juni 1921 wurde das von Bürgermeister Hörl bei der Gründungssitzung geforderte Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht.


Der Festzug stellte sich an der Kirche auf und zog zum Marktplatz, dem Standort des Denkmals. Teilgenommen haben 15 Vereine.
Am 3. Juni 1928 feierte der Verein sein 50jähriges Gründungsjubiläum und die Weihe der neuen Fahne. Am Festzug durch den mit Flaggen und Kränzen geschmückten Ort beteiligten sich 34 Vereine und 2 Musikkapellen.      



 
Am 21. März 1933, ein Dienstag, wurde die …

„Neuerstehung des Deutschen Reiches“ würdig gefeiert. Aufgerufen war zur reichen Beflaggung von morgens an. Mit Einbruch der Dunkelheit lud der Kriegerverein vor das Kriegerdenkmal. Mit eingeladen …waren der Gesangverein Liedertafel, die Freiwillige Feuerwehr, durch die Gemeindeglocke die deutschgesinnten Gemeindeglieder, um der Feier reiches Gepräge zu geben, waren zu dem geplanten Fackelzug noch erschienen die SA mit der Hitlerjugend Rednitzhembach und dem dortigen Krieger- und Militärverein. 


Am 16. September 1933 wurde …eingeladen für heute, Samstag, abends um 8 Uhr in das Vereinslokal Fritz Hörl zu einer außerordentlichen General-versammlung:

Betrifft Gleichschaltung.


Tagesordnungspunkt:
Neuwahl der Vorsitzenden und des Ausschusses.
Gewählt wurden mit Stimmzettel als:
1. Vorsitzender: der bisherige Vorsitzende Michael Wehrer
2. Vorsitzender: Johann Huber

  Am 1. 9.? 1943 (der Monat ist im Protokoll nicht eindeutig zu entziffern) traf man sich (wo?) mit dem Führer des Kreiskriegerverbands Schwabach-Hilpoltstein auf Grund der Auflösung des Kiffhäuserbundes, damals Dachverband der Kriegervereine, durch Führerbefehl.





 




Es geht aus den Aufzeichnungen nicht hervor dass sich auch der Schwander Kriegerverein auflöst, aber ab diesem Zeitpunkt gibt es keine Aufzeichnungen mehr.














  Am 1. Dezember 1957 trafen sich im Gasthaus Wilhelm Hörl einige Kriegskameraden um den alten Soldaten- und Kriegerverein wieder  ins Leben zu rufen. Es  waren  die Herrn  Johann Freytag,  Hans Schmidt, Christian Nerreter, Fritz Hahn, Johann Hahn, Leonh. Schrödel, Otto Wolf, W. Hörl, Mich. Lang, Joh. Oswald, Hans Pfann, L. Stinzendörfer, Hans Hahn.*)
Es wurde auch gleich zur Wahl geschritten.
 
 
*)     Kursiv: Originalzitate aus den Protokollen
 
Gewählt wurden:
1. Vorstand      Michael Lang
2. Vorstand      Johann Oswald
Kassier             Hans Pfann
Schriftführer     L. Stinzendörfer

  Am 9. Februar 1958 wurde im Gasthaus W. Hörl die erste Generalversammlung abgehalten. Der Verein hat schon wieder 64 Mitglieder. Einstimmig wurde der am 1. Dezember 1957 gewählte Vorstand im Amt bestätigt.
  Bei der Generalversammlung am 3. Januar 1960 wurde beschlossen, dass der Verein dem Landesverband Bayern (Bay. Kriegerbund) beitritt.

  Bei der Generalversammlung am 14. Januar 1962 wurde beschlossen, die Vorstandschaft alle 3 Jahre zu wählen. 
  Am 3.November 1968 fand eine außerordentliche Generalversammlung in der Gastwirtschaft Konrad Buchner statt. Grund: Der Tod des 1. Vorstandes Michael Lang der dieses Amt seit der Wiedergründung am 1. Dezember 1957 innehatte. Neuer 1. Vorstand wurde Reinhold Schönsee.

  Vom 30. Mai bis 1. Juni 1969 feierte der Verein sein 90jähriges Jubiläum. Am Freitag begann das Fest mit einem Bunten Abend, am Samstag fand eine Flaggenparade der Bundeswehr aus Roth am Marktplatz statt und der Festkommers, sowie am Sonntag Feldgottesdienst, großer Festzug mit 60 Vereinen und der große Zapfenstreich der Bundeswehr. Das Festzelt stand am Lohweg ebenso ein Karussell, eine Schießbude und einige Zuckerstände.

Am 25.September 1971 wurde in der Turnhalle das Fest der Vereinsbildenthüllung begangen. Auf 104 Einzelfotografien sind die Mitglieder des Vereins abgebildet.

  Vom 30. Juni bis 2. Juli 1978 fand das 100jährige Jubiläum des Soldaten- und Kriegervereins statt. Am Freitag 30.06. trafen sich die Schwander Vereine, der gesamte Gemeinderat der neugegründeten Marktgemeinde Schwanstetten unter Beteiligung des 1.Bürgermeisters Meyer und des 2.Bürgermeisters Kohl am Marktplatz. Unter den Klängen des Spielmannzuges Spalt marschierte der Zug zum Festzelt das auf der Wiese von  Hans Schrödel am Traumühlweg aufgestellt war. Nach den Begrüßungsansprachen durch den 1.Vorsitzenden Schönsee und dem Bieranstich durch 2.Bürgermeister Kohl folgte ein „Bunter Abend“.
 
Am Samstag 1. Juli begann pünktlich um 19.00 Uhr der Festkommers im Bierzelt. Anwesend waren unter anderen auch Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen, MdL Popp als Vertreter von Landrat Dr. Greiner sowie Bürgermeister Meyer.
  Der Sonntag 2. Juli begann um 6.00 Uhr morgens mit dem Weckruf. Danach  wurden von den Festjungfrauen ein Ehrenzug der Bundeswehr, gestellt vom Fliegerhorst Roth, sowie die beiden Patenvereine aus Rednitzhembach und Leerstetten eingeholt. Anschließend fand am Kriegerdenkmal die Kranzniederlegung zu Ehren der Toten und Vermissten der beiden Weltkriege statt. Danach war Abmarsch zum Festzelt in dem ein Feldgottesdienst stattfand. Am Nachmittag fand ein Festzug statt der sich in der Querstraße aufstellte und zum Festzelt zog. Es beteiligten sich 76 Vereine und 4 Musikzüge.
Am Montag 3. Juli veranstaltete der Festwirt Lothar Jeutner noch einen „Bayerischen Abend“ der auch wieder gut besucht war.
  Am 3. Dezember 1978 Generalversammlung um 14°° im Gasthaus Schwan. Es wurde eine von der Vorstandschaft ausgearbeitete Satzung abgestimmt und einstimmig angenommen. Ebenso wurde festgelegt am Volkstrauertag im jährlichen Wechsel in der katholischen und in der evangelischen Kirche am Gottesdienst teilzunehmen.

  Am 2. Dezember 1979 Generalversammlung in der Gastwirtschaft „Rose“. Auf Grund des Todes des 1.Vorstandes Reinhold Schönsee waren Neuwahlen fällig.
Gewählt wurden:
1. Vorstand: Josef Friedrich
2. Vorstand: Hermann Lang
  Am 7. Dezember 1980 wurde bei der Generalversammlung noch Franz Leinthaler als gleichberechtigter 2. Vorstand dazu gewählt.
Am 28. November 1982 wurde ein neuer Vorstand gewählt.
Gewählt wurden:
1. Vorsitzender: Hermann Lang
2. Vorsitzender: Georg Meier
1986 vermutlich am 2. Februar wurde bei der Jahreshauptversammlung auf Antrag des 1. Vorsitzenden Hermann Lang die Umbenennung des Vereinsnamens
in Soldaten- und Kameradschaftsverein Schwand und Umgebung beschlossen.
  Im Januar 1987 wurde Josef Friedrich zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
  Bei der Jahreshauptversammlung am 10. Januar 1999 stellte sich Hermann Lang als erster Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Es wurden gewählt zum:
1. Vorsitzenden: Gerhard Bosch
gleichberechtigte 2. Vorsitzende: Ralph Hübner und Marc Vervenne.
Am 9. Januar 2005 stellte sich Gerhard Bosch nicht mehr zur Wahl. Neu gewählt wurden als:
 
1. Vorsitzender: Herbert Schwarzmeier
2. Vorsitzender: Klaus Pfann
Bei der Jahreshauptversammlung am 19. Januar 2011 wurde Ralph Hübner zum 1. Vorsitzenden und Dieter Weiß zum 2. Vorsitzenden gewählt. Nach einigen Tagen entschloss Hübner sich das Amt nicht anzunehmen. Nachdem sich kein anderer Bewerber fand wurde keine Wahl mehr durchgeführt. Weiß wurde zum 1. Vorsitzenden und Ausschussmitglied Gerhard Bosch zum 2. Vorstand kommissarisch ernannt.

Am  12. Januar 2014  wurden  zum 1. Vorsitzenden  Gerhard  Bosch  und zum
2. Vorsitzender Dieter Weiß gewählt und somit ist die Vorstandschaft wieder ordentlich gewählt und der Dreijahresrhythmus von Neuwahlen ist nicht unterbrochen worden.   







 
 
Die Vorstände
 
Veteranen- und Kampfgenossenverein                Soldatenverein Schwand
1873 - 1919 Michael Weiß                                          1898 - 1919 Christof Hörl
Veteranen- und Kampfgenossenverein
1919- 1933 Michael Weiß
1933 -1943 Michael Wehrer
Soldaten- und Kriegerverein
1957 – 1968 Michael Lang
1968 – 1979 Reinhold Schönsee
1979 – 1982 Josef Friedrich
1982 – 1999 Hermann Lang
ab 1986 Soldaten- und Kameradschaftsverein
1999 – 2005 Gerhard Bosch
2005 – 2011 Herbert Schwarzmeier
2011 -2014 Dieter Weiß
 2014 - ? Gerhard Bosch
 
 
 
Geschrieben für den Museumsvereins Schwanstetten
von Herbert Schwarzmeier
mit Genehmigung des Soldaten- und Kameradschaftsvereins
Schwand und Umgebung e.V.
Fotos:
Gerhard Bosch
Otto Meyer


Das Vereinsbild von 1914 aus einer anderen Vorlage (wie oben im Artikel).
 
Für das Internet bearbeitet und zusammengestellt
August 2015, Oktober 2016
Alfred J. Köhl